AEONS - The Ghosts Of What We Knew
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/24
Mehr über Aeons
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 02.07.2024
- Noose
- Home
- Blood
- Circles
- Thanatos
- Cascade
- Ghosts
- Machines
- Collapse
Weniger wäre mehr gewesen.
Von der auch hierzulande in erster Linie bei Motorsportfans bekannten wie beliebten Isle Of Man stammt diese Formation, die mit "The Ghosts Of What We Knew" ihr mittlerweile drittes Langeisen vorlegt. Die ersten beiden Tonträger wurden 2019 ("A Tragic End") und 2021 ("Consequences") veröffentlicht und lassen nicht nur auf Grund der Veröffentlichungsabstände auf harmonierendes Bandgefüge und konsequentes Arbeiten schließen. Das scheint den Jungs generell am Herzen zu liegen, denn die Artworks ihrer drei Scheiben sehen nicht nur edel, sondern auch bis in kleinste Detail ausbaldowert aus.
Es entsteht demnach zu keinem Moment den Eindruck, das Quintett würde etwas dem Zufall überlassen, sondern versteht es stattdessen sich vollends seiner Aufgaben hinzugeben, und diese ebenso präzise wie detailverliebt zu erledigen. Dass AEONS progressive Klänge darbietet, dürfte demnach wenig überraschen. Allerdings sei hinzugefügt, dass die Burschen sämtliche Härtegrade, die gemeinhin dem "Progressive Metal" zugeordnet werden, damit abdecken.
Dadurch lebt das neun (ausnahmslos aus einem einzigen Vokabel bestehende) Songs umfassende Album in seiner Gesamtheit auch von einem schier unfassbaren Abwechslungsreichtum. Ob das schon immer so gewesen ist, entzieht sich meiner Kenntnis, es wäre jedoch durchaus als weiteres Zeichen für Kontinuität zu betrachten. Aber wie auch immer, mitunter schießen die Insulaner leider etwas über das Ziel hinaus, denn einige Songs machen dadurch im Endeffekt einen eher unvollendeten Eindruck, als dass der Hörer angezogen und gepackt würde. Dabei kommt das Soundgebräu, das verträumte Sequenzen ebenso enthält wie filigrane, technisch anmutende Passagen und auch reichlich Brachialität in jeglicher Form aufweist, vor allem im knapp 20-minütigen 'Ghosts' gut rüber.
Da der Quasi-Titeltrack jedoch auch davon lebt, dass man dem Zuhörer die entsprechende Zeit verschafft sich ins Geschehen einzuleben, muss man diesen ein wenig ausklammern. Nicht, dass er stilistisch aus der Reihen fallen würde, wenn es die Jungs jedoch in kurzer und knackiger Variante angehen, ersteht immer wieder der Eindruck, sie würden es übertreiben. Selbiges lässt sich auch für den Gesang von Skippy festhalten, dessen Klargesang authentisch klingt und zudem für Gänsehaut zu sorgen vermag, während sein leider etwas arg gepresstes Brüllen kontraproduktiv wirkt.
Schlecht macht AEONS die Sache aber definitiv nicht. Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen, zumal sich während der kürzeren Tracks wie etwa 'Home', das in knapp mehr als fünf Minuten über die Ziellinie kommt, Hooks und Breakdowns irgendwie in die Quere kommen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer