ÄRZTE, DIE - 5, 6, 7, 8 - Bullenstaat
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DIE ÄRZTE sind bekanntermaßen eine Band, die sehr stark polarisiert; oder, wie die Truppe selbst einmal textete: "Die Einen finden´s scheiße, die And´ren finden´s stark.". Ein viel bemühtes Argument ist dabei die Behauptung, das Trio habe sich zu weit von seinen Punk-Wurzeln entfernt.
Nun, "5, 6, 7, 8 - Bullenstaat" ist definitiv dazu angetan, diesen ohnehin haltlosen Vorwurf zusätzlich zu entkräften. Auf dieser limitierten Scheibe nämlich, welche die Band für schlappe 10 Märker ausschließlich auf der jüngst absolvierten Tour und über ihren offiziellen Fanclub vertickerte, frönen die Herren Vetter aka Urlaub, Felsenheimer und Gonzalez hemmungslos den Ursprüngen des Punk. Dies belegt schon die Tatsache, daß es die Scheibe bei stolzen 34 Songs auf eine Spielzeit von gerade mal 38 Minuten bringt.
Natürlich, produktionstechnisch, spielerisch und gesanglich genügt "5, 6, 7, 8 - Bullenstaat" vorbehaltlos heutigen Ansprüchen, der Spirit der CD allerdings ist nachweislich sehr retro.
Vor allem inhaltlich tobt sich die Gruppe hier nach allen Regeln der Kunst aus, besingt immer wieder das Punkerleben mit all seinen Tücken und widmet sich ausführlich dem untrennbar damit verbundenen Gerstensaft; getreu dem Motto "Du bist das Symbol, das unsere Revolution vereint." Noch Fragen?
Sicherlich, auch wutentbranntes Gemotze und Genöle wie in den guten alten Tagen findet sich auf dieser äusserst unterhaltsamen Scheibe, vor allem unter den zahlreichen Coverversionen haben sich einige Politkracher eingeschlichen.
Dennoch, ernst nimmt sich die Truppe mal wieder überhaupt nicht (man höre "Bravopunks") und das ist auch gut so. Denn gerade zum Brüllen komisch Songs wie z.B. die BAD RELIGION-Hommage "Deutschland Verdrecke", die KILLING JOKE-Veräpfelung "Killing Joke" oder der Sequenzer-Schwachsinn "Elektrobier" erhöhen den Unterhaltungswert der Scheibe enorm. Ganz zu schweigen von Neuaufnahmen des Bandklassikers "Paul" oder einiger alter SOILENT GRÜN-Nummern wie z.B. "BGS und "Samen Im Darm". Letztere war übrigens die erste Band, in welcher Farin und Bela gemeinsam aktiv waren.
Zugegeben, nachdem diese mehr als vergnügliche CD nie in den freien Handel gelangen wird, stellt sich die Frage nach dem Sinn dieses Reviews. Nun, damit verhält es sich wie mit der Scheibe selbst: wozu braucht irgendetwas einen Sinn, solange es Spaß macht?
Anmerkung: ein Teil der Songs entstammt der "1, 2, 3, 4 - Bullenstaat"-EP, die auf der Tour 1995 verkauft wurde.
Anspieltips: West Berlin; Elektrobier; Deutschland Verdrecke; Cops Underwater; Ich Bin Glücklich
- Redakteur:
- Rainer Raithel