AEXYLIUM - Tales From This Land
Mehr über Aexylium
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Underground Symphony
- Release:
- 29.06.2018
- Prelude To A Journey
- Black Flag
- Into The Jaws Of Fenrir
- Aexylium
- My Favourite Nightmare
- Banshee
- Tales From Nowhere
- Revive The Village
- The Blind Crow
- Judas' Revenge
- Radagast
Licht und Schatten aus Italien.
"Tales Form This Land" ist ein Debütalbum, das klingt, wie Folk Metal aus Italien nun einmal klingt. Man liebt es oder man hasst es. Grundsätzlich gehöre ich zur ersten Gruppe. Und ich will auch dieses Album mögen, nur gelingt mir dies lediglich phasenweise. Das liegt vor allem an den gelegentlichen Längen, die bei einer Spielzeit von circa 40 Minuten eigentlich nicht auftauchen sollten.
AEXYLIUM erinnert, nicht nur aufgrund des letzten Satzes, manchmal an RHAPSODY (Of Wasauchimmer). Der Hörer muss im Kopf nur Streicher durch Flöten ersetzen (wobei es auch bei AEXYLIUM einen Violinisten gibt) und sich die etwas folkigeren Arrangements der "Film-Score-Metal-Veteranen" vorstellen. Sänger Steven Meranis klarer Gesang ist auch gar nicht weit weg von Fabio Lione. Darüber hinaus reichert die Band ihre größtenteils recht knappen Stücke aber immer wieder mit - in diesem Kontext durchaus überraschenden - Growls an. Totale Stangenware ist das Ganze also definitiv nicht, aber auch nicht unbedingt der Gipfel der Innovation.
Letztlich kommt es auf die Songs an und die sind teilweise richtig gut. 'Into The Jaws Of Fenrir' etwa umschmeichelt des geneigten Hörers Ohr mit viel Power und superben Melodien. Auch 'Banshee' weiß durch seine klug eingesetzte Dramaturgie und fast schon thrashige Riffs zu überzeugen. Streicher und melodische Parts sorgen dabei aber stets dafür, dass die Härte, die der harsche Gesang vorgibt, nie die Überhand gewinnt. Auch 'Tales Form Nowhere' macht mit Doppelgesang und epischen Refrain Spaß. Weniger gelungen kommt mir dagegen zum Beispiel 'My Favourite Nightmare' vor, das insgesamt recht blass bleibt und kaum Spuren hinterlässt, ebenso das mit Dudelsackklängen beginnende 'Revive The Village', das zwischen Folk und Epik irgendwie nicht recht weiß, wo es hinwill. Zuletzt kann auch 'Aexylium' die Erwartungen nicht ganz füllen. Eine zünftige Bandhymne muss schon anders klingen!
Doch wie dem auch sei, ihr Ass hebt sich die Band als Rausschmeißer auf. 'Radagast' vereint alle Stärken von AEXYLIUM, prescht nach einem coolen Beginn pfeilschnell nach vorne, hat einen feinen folkpunkingen Flair und setzt sich textlich auf eine erfrischende Weise mit dem größten Werk der Literaturgeschichte auseinander. So und nicht anders muss Folk Metal klingen!
Wer mit dem etwas generischen Sound der Italiener kein Problem hat, der bekommt mit "Tales From This Land" ein überzeugendes Album, das allerdings seine Schwächen hat. In die heimische Sammlung gehört es aber im Grunde schon aufgrund des schmucken Covers.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp