AGALLOCH - The Serpent & The Sphere
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2014
Mehr über Agalloch
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Plastic Head (Soulfood)
- Release:
- 23.05.2014
- Birth And Death Of The Pillars Of Creation
- (Serpens Caput)
- The Astral Dialogue
- Dark Matter Gods
- Celestial Effigy
- Cor Serpentis (The Sphere)
- Vales Beyond Dimension
- Plateau Of The Ages
- (Serpens Cauda)
Die Band zieht weiter einsam ihre Kreise.<br />
Über die Jahre hat AGALLOCH eine Ausnahmestellung im musikalischen Niemandsland zwischen Doom, Folk und Black Metal erreicht, die auch mit dem neuen Album "The Serpent And The Sphere" erfolgreich verteidigt wird. Die Amerikaner haben ihren Sound dabei nur in Nuancen verfeinert und erschaffen einmal mehr einen Klangkosmos voller Melancholie, Mystik und archaischer Schönheit. Schwere Riffs, wuchtiges Schlagzeugspiel und aggressiver Gesang stehen gleichberechtigt neben zerbrechlichen Akustikgitarren, geflüsterten Texten und sphärischen Keyboardeinsätzen. Das mag zwar nicht mehr innovativ sein, es gibt aber nur sehr wenige Bands, die diese Elemente so schlüssig verbinden und aus den unterschiedlichen Stimmungen ein Gesamtkunstwerk erschaffen, das mehr als die Summe seiner Teile ist.
Denn auch wenn es natürlich Wechsel zwischen ruhigen und heftigen Passagen gibt, so wirken diese nie wie Brüche, sondern immer als Teil der Lieder, ja meist fällt mir erst nach ein paar Takten auf, dass eine verträumte Akustikgitarre einem monumentalen Riff weichen musste oder dass der metallische Malstrom sich in klar gezupften Gitarrenklängen aufgelöst hat. In diesen Momenten zeigt sich die Stärke von AGALLOCH besonders, wie auch in der Tatsache, dass "The Serpent And The Sphere" ohne plakative oder effekthascherische Elemente auskommt. Wenn Keyboards zum Einsatz kommen, dann auf sehr dezente Weise und auch auf all die anderen Werkzeuge zur einfachen Bombast-Erzeugung verzichtet die Band konsequent. Dennoch sind Stücke wie das eröffnende 'Birth And Death Of The Pillars Of Creation', 'Dark Matter Gods' und 'Plateau Of The Ages' vor allem eines, nämlich bombastisch und überwältigend. Die klare Kargheit der Instrumentierung hat hieran einen großen Anteil und trägt maßgeblich zur Faszination bei, die AGALLOCH seit jeher auf mich ausübt.
Dennoch muss man als Hörer einiges an Geduld mitbringen und sich auf "The Serpent And The Sphere" einlassen. Einerseits sind, wie üblich, eine ganze Reihe ausufernder Stücke um die 10-Minuten-Marke auf dem Album gelandet, andererseits sind die Lieder so angelegt, dass sie keine allzu großen Variiationen in Tempo und Stimmung beinhalten. "The Serpent And The Sphere" wirkt am besten am Stück und dafür muss man Zeit und Muße haben. Wer diese mitbringt und sich auf die Musik der Band einlässt, der wird auch mit dem neusten Werk AGALLOCHs mehr als glücklich werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst