AGE OF EVIL - Living In A Sick Dream
Mehr über Age Of Evil
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Evil Eye/Intergroove
- Release:
- 27.03.2009
- Call Me Evil
- You Can't Change Me
- A Call To Arms
- Living In A Sick Dream
- The Storm
- Land Of Yours
- Fingertips Of Fate
- Glimpse Of Light
- Dawn Of A New Area
- Eye For An Eye
Eine Band, die bereits zu Demozeiten auf dem "Bang Your Head!!!" spielen darf, kann gar nicht schlecht sein. Erst recht nicht, wenn ein gewisser Tom Gattis ihr Mentor ist, oder?
Eigentlich gar nicht mehr so richtig neu ist diese digitale Langrille. Erschien "Living In A Sick Dream" doch bereits vor über einem Jahr in Eigenregie und wurde Kübelweise mit Lob überschüttet. Das junge – aus zwei Brüderpaaren bestehende – Quartett wurde obendrein von einem großen deutschen Print-Magazin zum "besten Newcomer" des vorletzten Jahres erkoren, durfte daraufhin sogar auf der Warm-Up-Show des "Bang Your Head!!!" auftreten. Ein Jahr später – wer mir noch folgen kann, weiß, dass ich nun im von 2007 rede – konnte der Vierer dann sogar auf der großen Bühne eben jenes Events überzeugen. Wenn man bedenkt, dass die Jungs alle noch Teens sind, dann kann man sich zwar ein kleines bisschen über das Posing amüsieren, aber so lange die gebotene Musik dann den erwarteten Standard bietet, bleibt es auch beim kurzen Schmunzeln.
Mir war ja bewusst, dass der Metal-Pionier Tom Gattis (Ex HAWAII, DEUCE, WARDOG, BALLISTIC) so etwas wie ein Mentor der Jungs ist, aber dass man deshalb gleich das Album mit 'Call Me Evil' einleiten muss, überrascht dann doch ein wenig. Warum? Nun, der Song ist natürlich im Original von eben jenen BALLISTIC. Und auch wenn die hier dar gebotenen Version beinahe so gut knallt, wie das Original, frage ich mich schon, wieso man den Hörer nicht von Beginn an mit eigener Musik überzeugen möchte. Diese ist nämlich keinen Millimeter schlechter. Lediglich der Gesang von Jeremy Goldberg könnte an einigen Stellen etwas variabler klingen. In dem Alter aber sicher kein übergroßes Manko.
Auf einzelne Songs einzugehen fällt mir beinahe etwas schwer, weil das Qualitätslevel aller Kompositionen auf einer Höhe liegt. Da muss man sich über das ganze Lob in der Vergangenheit nicht wundern. Die Nummern wirken frisch, treten kräftig Arsch, sind eingängig und wirken trotz allem Nischendenkens sehr facettenreich. Freunde von traditionellen Klängen, die sich nicht bereits mit der Erstauflage versorgt haben, sollten AGE OF EVIL ganz weit oben auf ihrer Einkaufsliste notieren, denn eine Nummer wie 'Fingertips Of Fate' bekommt man nicht alle Tage serviert. Schon mal gar nicht von solch jungen Hüpfern. Facettenreiches Riffing, gekonnte Variationen in der Rhythmik und dezent moderne Untertöne lassen hier wirklich unbeschwert die Luftklampfe schwingen.
Weitere Hinhörer haben solch' bezeichnende Namen wie 'A Call To Arms' und 'Eye For An Eye'. Wenn ich mir die martialischen Texte anhöre, muss ich zwar erneut schmunzeln, denn das durchschlagende Charisma ihres Mentors, der ebenfalls gerne derartiges ins Mikro schmettert, fehlt dem jungen Entertainer halt (noch), schmälert allerdings nicht das Hörvergnügen. Ebenso wenig wie die solistischen Eingriffe von Marty Friedman, der mal eben im Titelsong in die Saiten greift.
Muss ich es noch zusammenfassend noch einmal wiederholen? Nein, oder? Ihr habt alle verstanden, dass AGE OF EVIL eine mehr als ernstzunehmende Alternative zu den alten US Power-Metal-Bands darstellen. Hier wird nicht nur gepost.
Anspieltipps: A Call To Arms; Fingertips Of Fate; Eye For An Eye, You Can't Change Me
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae