ALAYA - Thrones
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2014
Mehr über Alaya
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Basick Records
- Release:
- 17.03.2014
- Inside
- White Noise
- Sleep
- Screaming Still
- Poor Gloria
- Haunted Pt. I
- Grace
- Day Of The Dead
- Thrones
- Paths
- Entropy
- Haunted Pt. II
- Haunted Pt. III
Ein ganz besonderes Album
"Thrones" ist ein ganz besonderes Album für mich. Jeder gespielte Ton, jede gesungene Note, jeder (noch so vertrackte) Rhythmus begeistert, berührt und reißt mit. Wenn es Liebe auf den ersten Ton gibt, dann beschreibt das mein Verhältnis zum Debut-Album des Trios aus Chicago angemessen.
Mit jedem Spin tauche ich tiefer in die Welt ALAYAs ein, in der auf geniale Art und Weise komplexeste, teils sehr perkussive Rhythmen (got Djent?) mit traumhaften, großen Melodien und nachvollziehbaren Strukturen verbunden werden, die von Evan Graham Dunn so wunderbar an Gitarre und Gesang vorgetragen sind, dass ich meine Gänsehaut gar nicht mehr los werde.
Vermutlich bin ich von "Thrones" deshalb so angetan, da es Melodie und Harmonie, Komplexität und Eingängigkeit, Wut und Freude, Dunkelheit und Licht dermaßen perfekt kombiniert, dass es mir ein sehr intensives Hörerlebnis bereitet. Ein Balance-Akt der Extreme, an dessen Ende ein Album mit ausgeprägter Atmosphäre steht.
Das Label nennt als Referenz-Bands unter anderem PERIPHERY und MUSE. Ein Vergleich, der gar nicht mal soweit hergeholt ist. Vor allem Dunn erinnert des Öfteren an eine Kreuzung aus Spencer Sotelo und Matthew Bellamy. 'Screaming Still' (Achtung! Hohes Emotionslevel zum Ende) oder auch 'Haunted Pt. III' klingen tatsächlich wie eine MUSE-Variante auf Tech-/Prog-Metal-Niveau. Dunn singt jedoch mit solcher Inbrunst und das Trio spielt dermaßen versiert und mit so viel Herz, dass nähere Vergleiche fehlschlagen.
Einzelne Tracks rauszupicken macht wenig Sinn, denn "Thrones" vereint einen Wohlfühlmoment nach dem anderen. Die Begeistertung für dieses Prachtstück ebbt seit etlichen Rotationen nicht ab - im Gegenteil! Keine einzelne Sekunde möchte ich missen und bin schnell versucht mitzusingen und bei Nummern wie 'Inside' oder 'Grace' meinen Schreibtisch beziehungsweise meinen Sitznachbar in der Bahn in ein Schlagzeug zu verwandeln.
Der erste Part der 'Haunted'-Trilogie wäre vielleicht mit den anderen Teilen zusammen noch besser aufgehoben, obwohl er aus dramaturgischer Sicht durchaus in der Mitte des Albums Sinn macht. Und eins noch: Das tolle Sweeping-Solo in 'Entropy' hätte gerne länger ausfallen können. Doch das ist Meckern auf höchstem Level.
ALAYA ist ein ganz großer Wurf gelungen, der zeigt, dass Musik noch lebendig, frisch, intelligent und originell sein kann. Ein ganz heißer Anwärter auf den Jahresthron im noch so jungen Jahr.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke