ALCEST - Les Voyages De l'Ame
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2012
Mehr über Alcest
- Genre:
- Post Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Prophecy Productions (Soulfood)
- Release:
- 06.01.2012
- Autre Temps
- Là Où Naissent Les Couleurs Nouvellesuleurs Nouvelles
- Les Voyages De L'Âme
- Nous Sommes L'Emeraude
- Beings Of Light
- Faiseurs De Mondes
- Havens
- Summer's Glory
Weniger sprechen, mehr fühlen, das ist die Devise.
Die französische Wundertüte, gefüllt mit Elfen, Feen und anderen Nachtgestalten steht im besten Sinne Roald Dahls bereit, ihre Geheimnisse an die mutigen und verträumten Fans zauberhafter Melodien und samtweicher Soundwände zu verschenken. ALCEST liefern knapp zwei Jahre nach ihrem tollen "Éscailles de Lune" endlich das erhoffte dritte Album und entwickeln sich einen kleinen Schritt weiter.
Schon in den ersten Sekunden von 'Autre Temps' fallen die Synthie-Chöre auf, die Mastermind Neige geschickt als Teppich für einen langsamen Tanz seiner klaren Gitarre verwendet. Und schon im nächsten Moment fällt auf, dass ALCEST ihr Soundwand-Konzept etwas zurückfahren, zugunsten einer gewissen rockigen Poppigkeit. Doch das sind Details, die dem aufmerksamen Fan auffallen, Hörer, die sich im Wesentlichen nebenbei mit der Musik der Franzosen beschäftigen, sehen sich eher mit einer Spiegelung des Vorgänger-Albums konfrontiert. Und genau das ist das Problem an dem Album. Natürlich stimmt alles, doch vielfach fühlt man sich in die Vergangenheit versetzt, wenig Neues durchsetzt das fein gewobene Album. Doch muss es das überhaupt?
Auch "Les Voyages De L'Âme" bietet wieder einige wunderbare Momente. Sei es der Elfen-gleiche Frauengesang in 'Being Of Light', der einen direkt nach Lothlórien versetzt oder diese tollen Melodien in anschmiegsamen Harmonien wie im Titeltrack, die einen nicht nur direkt in den Schoß der Angebetenen lenken, sondern all die Tristess des Alltags und jedwede Probleme vergessen machen. Seien es die aggressiven Ausbrüche in bester BURZUM-Manier wie in 'Faiseurs De Mondes', die in aller sommerlichen Schwere ein winterliches Gewitter inklusive klirrend-kaltem Eissturm beschwören oder die treibenden Herbststürme, die in einer hellen Mondnacht über die Felder jagen wie in 'Là Où Naissent Les Couleurs Nouvelles'. Das ist ALCEST wie man sie kennt und mag, das macht sie einzigartig und gut.
Fazit: Ein bekannter Mann sagte einmal: Wir sprechen zu viel und fühlen zu wenig. Nun, ALCEST leisten ihren Beitrag, um das Fühlen wieder leichter zu machen. Der Rest ist Träumen, auch wenn "Les Voyages De L'Âme" sicherlich nicht das Highlight der bisherigen Bandkarriere darstellt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer