ALICE COOPER - Detroit Stories
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2021
Mehr über Alice Cooper
- Genre:
- Hardrock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- earMUSIC / Edel Germany
- Release:
- 26.02.2021
- Rock 'n' Roll
- Go Man Go
- Our Love Will Change The World
- Social Debris
- $1000 High Heel Shoes
- Hail Mary
- Detroit City 2021
- Drunk And In Love
- Independence Dave
- I Hate You
- Wonderful World
- Sister Anne
- Hanging On By A Thread (Don't Give Up)
- Shut Up And Rock
- East Side Story
Tolle Rock'n'Roll-Rhythmen, gepaart mit Texten, die nachdenklich stimmen.
Ach, da wünscht man sich, dass man vor der Bühne abrocken könnte! Und ich habe Mr. Cooper direkt vor Augen, wie er in seiner unnachahmlichen Art diese Rock'n'Roll-Perlen präsentiert. Und es sind so richtige Old-School-Rock'n'Roll-Perlen – im positivsten Sinne gemeint. Da ist nichts alt oder hausbacken, da geht es meistens ordentlich zur Sache und oft möchte man sofort das Tanzbein schwingen. Allerdings sollte man es trotz der eingängigen Musik nicht versäumen, den Texten die nötige Beachtung zu schenken. Nicht immer ist das, was sich so locker anhört, auch wirklich so locker gemeint, manchmal ist es auch etwas provokativ, auch mal derb (beispielsweise 'Drunk And In Love' oder auch '$1000 High Heel Shoes') – oh ja, bei einigen Texten hab ich direkt eine Cooper-typische Bühnenshow vor Augen.
'Independence Dave' ist eine pure Rock'n'Roll-Nummer mit publikumstauglichem Mitgrölrefrain, den es auch bei 'Go Man Go' gibt, aber auch hier wird eine Geschichte erzählt, vom unabhängigen Dave, der eigentlich eine tragische Figur ist. Gänsehaut macht auch 'Hanging On By A Thread (Don't Give Up)'. Hier geht es darum, sich nicht aufzugeben und zum Schluss kommt der Hinweis von Alice Cooper: "This is Alice Cooper in Detroit…Let's keep fighting, don't give up. Call the Suicide Prevention Hotline 1-800-273-8255." Es ist übrigens die echte Nummer. Bei 'Shut Up And Rock' ist die Aussage relativ eindeutig: Halt die Klappe und rocke! - dann lösen sich viele Probleme von selbst. Beendet wird die Platte mit der tragischen Geschichte von Johnny, der trotz der Bitte seiner Freundin "uptown" etwas Essbares besorgen will. "Dort haben sie so viel Brot, dass sie es verbrennen können." Natürlich geht es nicht gut aus, er kommt nicht zurück.
"Detroit Stories" ist ein in sich stimmiges, mitreißendes Album mit ganz viel Rock'n'Roll-Attitüde und man kann sich vorstellen, dass der gute Alice vielleicht auch ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert hat. Es ist ja eine Hommage an Detroit, wo er am 4. Februar 1948 geboren wurde. 1970 begann Bob Ezrin, damals noch ein junger Musikproduzent, mit der Band um Alice Cooper zu arbeiten. 50 Jahre später nahmen die beiden zusammen mit vielen legendären Detroiter Musikern die "Detroit Stories" auf.
Wie er ja selbst sagt, ist ALICE COOPER eine Kunstfigur, die eine Show zelebriert und nicht oder fast nicht mit dem Publikum agiert. "Detroit Stories" ist sicher bestens für solch eine Show geeignet und es wäre fantastisch, ihn noch einmal mit diesem Album auf der Bühne zu erleben, so Corona es denn zulässt – aber hoffen und wünschen darf man ja.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer