ALKONOST - Put' Neprojednnyj (Re-Release)
Mehr über Alkonost
- Genre:
- Pagan Metal / Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.25
- Label:
- Vic Records / Plastic Head
- Release:
- 16.03.2009
- Golos Lesov
- Put' Neprojednnyj
- Noch' Pered Bitvoj
- Nivushka Niva
- Temen'
- More-Son
- Dumy Moi-Zarnicy Dal Nie...
- Waiting (Bonus Video)
ALKONOST - Halb Vogel, halb wunderhübsche Frau. Melodie trifft doomige Dunkelheit und erzeugt: Folk.
ALKONOST – was für ein Name. Wer dabei an ausufernde Exzesse und dem russischen Pendant zu griechischen Symposien denkt ... liegt absolut daneben. Denn sowohl konzeptionell als auch musikalisch haben wir es hier nicht mir der russischen Variante der Kneipentrolle von KORPIKLANII zu tun, sondern vielmehr mit epischem Folk Metal aus Russland. Alkonost ist eine griechische motivierte Sagengestalt, halb Vogel, halb Frau und steht für Glück und Hoffnung. Nicht zufällig sind ALKONOST bei dem Label, die auch schon ARKONA vertrieben haben. Und doch haben wir es hier nicht mit einem billigen Abklatsch der Vorzeigerussen zu tun. Im Jahre 1995 gegründet, erzählt die Band mit diesem neu aufgelegten Output von dunklen und mythischen Welten.
Das Konzept der Band ist recht schnell umrissen: Männliche, gemäßigte Screams wechseln sich mit schönen, melodiösen weiblichen Gesangslinien ab. Drum herum finden sich teils folkige Melodien wie im Titelsong des Albums, teils recht groovige Passagen, die von der Rhythmik an stark melodiegebundene Doomparts kratzen. Richtig schnell wird es dabei nie, denn die von Keyboard und Leadgitarre aufgebauten Klangkunstwerke entfalten ihre Wirkung tatsächlich erst in gemäßigter Geschwindigkeit. Das bedeutet wiederum, dass wir es hier auch nicht mit der russischen Variante der Highspeed-Italiener von RHAPSODY OF FIRE zu tun haben, obwohl die musikalische Motivik teils recht stark daran erinnert. Aber das soll die Paganfans keinesfalls davon abhalten, sich das ganze mal anzuhören. Tatsächlich reichen die Überschneidungen nämlich durchaus vom Balkan bis nach Thüringen, so sollte ODROERIR in der Analogiereihe nicht unterschlagen werden.
Bei melodischem, weiblichem Gesang steht und fällt das Kunstwerk natürlich mit der Tonsicherheit der Sängerin. Alena Pelevina macht ihre Sache jedoch sehr gut und ergänzt sich ausgezeichnet mit den Screams von Alexey Slovyov (auch Bass) sowie mit den Gitarrenleads von Andrey Losev. Dennoch fehlt der Band ein bisschen was zu einer richtig hohen Wertung. Das Songwriting ist durchgängig gut, richtig tolle Ideen fehlen allerdings. Und so bieten ALKONOST mit "Put' Neprojdennyj" letztlich verdammt hochwertige, aber im Kern den bis dato erspielten Standard nicht übertreffende Durchschnittskost. Das macht das Album hörenswert, den Einzug in die Hallen der epischen Donnergötter bleibt den Russen bis dato allerdings noch verwehrt.
Fazit: Pagan- und Melodikfans aufgepasst: Hier wird ein interessanter Mix aus Folk und Melodic Metal fabriziert. Zwar ohne das Quäntchen Genialität, aber dafür auf einem hohen Niveau gespielt. Nicht nur für Russophile.
Anspieltipps: Golos Lesov, Temen', Noch' Pered Bitvoj
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer