ALLEGAEON - Proponent For Sentience
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2016
Mehr über Allegaeon
- Genre:
- Modern Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 23.09.2016
- Proponent For Sentience I - The Conception
- All Hail Science
- From Nothing
- Grey Matter Mechanics - Appassonata Ex Machinea
- Of Mind And Matrix
- Proponent For Sentience II - The Algorithm
- Demons Of An Intricate Design
- Terrathaw And The Quake
- Cognitive Computations
- The Arbiters
- Proponent For Sentience III - The Extermination
- Subdivisions
Wenn großartige Techniker auch Songs schreiben können...
Auf den ersten, oberflächlichen Check hin habe ich die Amis von ALLEGAEON unterbewusst in eine Schublade gesteckt, die ich an sich ungern zu öffnen vermag. Etwas coreiger Gesang, technisches Gefrickel und cleaner Gesang zur Krönung. Langweilig!
Doch selten konnte ich richtiggehend fühlen, wie kontinuierlich "Proponent For Sentience", das neueste Werk der Jungs aus Colorado von Durchhörer zu Durchhörer wuchs. Es lohnt sich, die Oberfläche freizukratzen, um zu sehen, was sich darunter verbirgt. Im Falle ALLEGAEONs ist dies eine unglaublich hohe Treffsicherheit, was griffige Rifs angeht. Das Klampferduo Stancel/Burgess zaubert gerne am Griffbrett, verliert aber nie das Auge für Aggressivität und Brutalität. Ganz hervorragend. Shouter Riley brüllt sich über die Albumdistanz und erdet dabei gewissermaßen die höchst anspruchsvollen Kompositionen mit seinen teils an Rhandy Blythe (LAMB OF GOD) erinnernden Vocals. Kombiniert mit tieferen Growls ist das jetzt natürlich nicht wirklich originell, aber das muss es ja auch nicht.
Neben all den technischen Ohrenschmeichlern hebt die Fünf vor allem ein entscheidender Faktor von den meisten anderen modernen Death-Metal-Bands: Ja, ALLEGAEON kann tatsächlich Songs schreiben. Hört euch allein den Opener 'Proponent For Sentience I - The Conception' an. Am Anfang eine bedrohliche Orchestrierung, die sich immer mehr aufschaukelt und im Einsatz der Band gipfelt. Während des Stücks - und im weiteren Albumsverlauf immer wieder - werde ich dabei wohlig an DARKANE zu ihrer stärksten Phase ("Insanity" und "Expanding Senses") erinnert. Ganz groß.
Voller Überraschungen stecken auch die meisten der restlichen elf Songs. 'Grey Matter Mechanics - Appassonata Ex Machinea' fängt mit einem herrlichen Flamenco-Arrangement an und klingt in selbiger Stimmung aus - in der Mitte sitzt ein fieser Nackenbrecher, der an die Hochzeiten von LAMB OF GOD erinnert.
Zu den Highlights zählen aber ohne Zweifel die beiden Rausschmeißer des Albums. In 'Proponent For Sentience III - The Extermination' haben die Amis SOILWORKs Björn "Speed" Strid den Kehrvers einsingen lassen. Und wie geil das klingt!! Der Junge kann's halt immer noch. Jedoch scheint er sein Talent bei seiner Hauptband zu vergeuden. Die ganz große Überraschung dann zum Schluss: Die Amis wagten sich doch tatsächlich an einen RUSH-Song heran. 'Subdivisions' musste daran glauben. Sehr gelungen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic