ALTER BRIDGE - AB III
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Alter Bridge
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Roadrunner (Warner)
- Release:
- 08.10.2010
- Slip To The Void
- Isolation
- Ghost Of Days Gone By
- All Hope Is Gone
- Still Remains
- Make It Right
- Wonderful Life
- I Know It Hurts
- Show Me A Sign
- Fallout
- Breathe Again
- Couer D'Alene
- Life Must Go On
- Words Darker Than Their Wings
Das dritte Mal großes Emotionskino der derzeit besten Band des Genres.
Ich gebe zu, dass ich nach der Reunion von CREED ein wenig um den Fortbestand von ALTER BRIDGE gebangt habe, sind mir ALTER BRIDGE doch wesentlich lieber. Immerhin waren "One Day Remains" und "Blackbird" die beiden besten Alternative-Rock-Alben der letzten zehn Jahre. Und das sogar mit recht deutlichem Vorsprung.
Klar, dass Spannung und Erwartungshaltung bei "AB III" entsprechend hoch sind. Aber, um das gleich vorweg zu nehmen, wer die beiden letzten Alben liebte, wird auch hier absolut zufrieden gestellt. Zwar ist "AB III" noch etwas düsterer, heavier und an der ein oder anderen Stelle sogar sperriger geworden, doch bleiben die Hauptzutaten immer noch die alten. Mark Tremonti rifft und soliert, als wollte er in einer Metalband anheuern, darüber liegen die außergewöhnlichen Melodien, die immer originell und nachhaltig klingen und letztendlich veredelt werden von der grandiosen Stimme des Myles Kennedy. Eigentlich sollten das schon genug Worte sein, um Fans zum Kauf zu animieren.
Aber natürlich soll hier noch ein wenig auf die Details eingegangen werden. Mit 'Slip To The Void' eröffnet der wohl ungewöhnlichste Track dieses Album. Der leise Anfang und der beschwörende Gesang Kennedys sorgen sofort für einen Aufmerksamkeitsschub und sobald der Song beginnt zu rocken, ist man gefangen in diesem Werk. Irgendwie repräsentiert dieser Opener das Album bereits perfekt. Das folgende 'Isolation' könnte gerade im Gitarrenbereich 'Metalingus' den Titel "härtester Song der Band" streitig machen, auch wenn der Refrain wohl der ist, der am wenigsten zündet. Zumindest bei mir und bereits mehr als 20 Durchläufen. Im weiteren Verlauf kommen die Ohrwürmer aber dann noch in Scharen aufs Trommelfell zugerannt. Egal, ob 'All Hope Is Gone', 'Wonderful Life', das mit einem grandiosen Riff versehene 'I Know It Hurts', 'Fallout' oder 'Breathe Again'. Sie alle erreichen ihr Ziel und bleiben nachhaltig haften.
Und doch leben auch diese Nummern extrem von Myles' Stimme. Alle Haare stehen in Reih und Glied, wenn er singt 'close your eyes and just hear me sing' oder 'the sadness I carry is so deep in my heart'. Und auch wenn gerade der letzte Satz die Vermutung aufkommen lässt, dass hier jemand jammert, ist dies nicht wirklich der Fall. Natürlich werden diese Zeilen von einer deutlichen Melancholie getragen, aber dennoch wird die insgesamt leicht düstere Stimmung immer wieder aufgehellt.
Das machen auch die Texte deutlich, die sich in der Mehrzahl um den Verlust von Glauben und Hoffnung drehen, aber gleichzeitig auch dokumentieren, dass man immer wieder aufstehen und nach vorne blicken muss. Egal, welche Nackenschläge es gibt. Eine Message, die man in den Songs auch immer spüren kann.
Ihr seht schon, dass "AB III" mich voll überzeugt und auch nach dem 25. Durchlauf immer noch zu wachsen vermag. Der Weg aufs Stockerl in meiner Jahresliste wird nur über ALTER BRIDGE führen. Ganz großartig.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk