ALTER BRIDGE - Fortress
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2013
Mehr über Alter Bridge
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Roadrunner Records (Warner)
- Release:
- 27.09.2013
- Cry Of Achilles
- Addicted To Pain
- Bleed It Dry
- Lover
- The Uninvited
- Peace Is Broken
- Calm The Fire
- Waters Rising
- Farther Than The Sun
- Cry A River
- All Ends Well
- Fortress
Besser geht es nicht.
Dass ALTER BRIDGE bisher drei grandiose Alben veröffentlicht hat, dürfte unter Fans unbestritten sein. Allerdings muss man bei versucht objektiver Betrachtung auch zugeben, dass die Werke bei aller Klasse auch durchaus ähnlich waren. Klar, es wurde von Album zu Album etwas düsterer, aber die große stilistische Änderungen gab es nicht. Eine Tatsache, die auch die Band erkannt hat, um nun auf "Fortress" ein paar notwendige Modifikationen einzubauen, ohne dabei aber den so wichtigen Signature Sound aufzugeben.
Schon der Opener 'Cry Of Achilles' lässt den Hörer überrascht und begeistert zurück. Mit sechseinhalb Minuten ist die Nummer nicht nur ungewöhnlich lang. Nach einem akustischen Gitarrenintro, donnert die erste Riffsalve aus den Boxen, dass man gar nicht anders kann als seinen Körper rhythmisch hin- und herzuwerfen. In der Folge brilliert dieses dynamische Monster nicht nur mit wuchtigen Gitarren, sondern auch mit einer vorzüglichen Melodie, einem fabelhaften Arrangement und einem Refrain, der auch nach Tagen noch nicht aus den Ohren verschwunden ist. Ganz fantastisch.
Das folgende 'Addicted To Pain' wurde als erste Single auserkoren und beweist, dass Mark Tremontis Soloalbum durchaus Einfluss auf "Fortress" hat. Erneut kann man beinahe headbangen und schafft es einen Ohrwurm par excellence zu platzieren. Erst bei 'Lover' wird das Tempo ein wenig reduziert, von einer Ballade kann man aber auch hier nicht sprechen. Die psychedelisch angehauchte Nummer wirkt eher wie ein verschwommener Drogentrip. Sehr ungewöhnlich, passt im Albumkontext aber hervorragend.
Davor und danach gibt es mit 'Bleed It Dry', 'Peace Is Broken', 'Cry A River' oder 'Farther Than The Sun' natürlich auch Songs, die exakt für das stehen, was der gemeine Fan wohl von ALTER BRIDGE erwarten dürfte. Eingängige, harte Rocksongs mit Mark Tremontis einmal mehr fantastischen Riffs und Soli und einem Myles Kennedy, der mit seiner voluminösen Stimme das Herz berührt. Die balladeske Seite wird hingegen etwas vernachlässigt. Höchstens 'All Ends Well' kann man so bezeichnen, das mit seiner hoffnungsvollen Note tief unter die Haut geht.
Doch die höchsten Höhepunkte dieser Festung sind nun einmal die ungewöhnlich konzipierten, etwas längeren Songs. 'Calm The Fire' dürfte dabei der primus inter pares sein. Ein leiser, beinahe hypnotischer Beginn führt zu einem grandiosen Riff, das den im Midtempo agierenden Song zu einer packenden Bridge bringt, bevor ein Nicht-von-dieser-Welt-Refrain dem Hörer den Verstand raubt. Doch wer glaubt, das sei schon alles, sieht sich getäuscht. Wenn nach vier Minuten vor den Refrain noch ein mit soghafter Wirkung versehener Pre-Chorus gepackt wird, hat man den wohl bisher besten Song von ALTER BRIDGE gehört.
Nur sehr knapp dahinter kommt - zusammen mit dem fantastischen Opener - der finale Titelsong, der es auf deutlich mehr als sieben Minuten bringt und vor allem mit überraschender Gitarrenarbeit begeistert. Der ein oder andere schräge Ton könnte auch von MASTODON sein und dennoch klingt alles wie aus einem Guss. Es ist einfach ein Hochgenuss Mark Tremonti und Myles Kennedy hier bei ihrer Arbeit zuzuhören.
Die einmal mehr meist persönlichen Texte von Myles Kennedy, die wuchtig-dynamische Produktion und das bisher beste Coverartwork in der Geschichte der Band runden dieses exzellente Album ab. Hatte ich bislang immer einen minimalen Makel ausgemacht, kann ich hier absolut nichts finden, was nicht völlig großartig ist. Die Note ist da nur folgerichtig.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk