AMON AMARTH - Fate Of Norns
Mehr über Amon Amarth
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 06.09.2004
- An Ancient Sign Of Coming Storm
- Where Death Seems To Dwell
- The Fate Of Norns
- Pursuit Of Vikings
- Vakyries Ride
- The Beheading Of The King
- Arson
- Once Sealed In Blood
Daran erinnert sich wohl jeder Schweden-Freak: Als die Wikinger-Abrissbirnen von AMON AMARTH vor zwei Jahren ihre vierte Platte "Versus The World" herausbrachten, wurde die Scheibe in etlichen Magazinen zum Album des Jahres ausgerufen. Zwei Jahre später steht nun "Fate Of Norns" in den Läden und ist die logische Fortsetzung eines Erfolgskonzepts, wirkt aber deswegen bei so manchem Hördurchlauf einen Tick zu vorhersehbar.
AMON AMARTH setzen natürlich nach wie vor auf Songs mit kriegerischen Melodien, die dank einfacher Strukturen äußerst effektiv und todesbleihaltig aus den Boxen brezeln. Dazu kommt wiederum ein lyrisches Konzept und Image, das gänzlich auf das Leben, den Glauben und das Sterben der Wikinger abzielt und so jedes echte Metalherz sofort wieder im Sturm nehmen wird - schließlich kämpften diese Krieger damals noch mit solchen Werten wie Ehre oder Mut und nicht mit Börsendaten oder Computern. In "Fate Of Norns" geht es besonders um die Nornen, in der nordischen Mythologie die drei Schicksalgöttinen, die den Schicksalsfaden der Menschen und Götter spinnen. Und schon allein das Erscheinungsbild von AMON AMARTH mit Front-Berserker Johan Hegg schafft erst einmal eine gewisse Grundsympathie für die Truppe. Dennoch will "Fate Of Norns" außer im Mittelteil nicht sofort so gänzlich wie noch zu "Versus The World"-Zeiten zünden. Zwischen packenden Songs wie 'Pursuit Of Vikings' oder 'Valkyries Ride' haben sich für AMON AMARTH-Verhältnisse auch ein paar eher durchschnittliche Kompositionen gemogelt.
Dennoch klingen selbst eher mittelmäßige Stücke wie 'The Beheading Of A King' wirklich zupackend, nur heben sie sich kaum von der restlichen Platte ab - zu viel Midtempo ... Die echten Überflieger scheinen zu fehlen, absolute Reißer wie 'Bloodshed' ("Versus The World") oder 'Victorious March' ("Once Sent From The Golden Hall") finden sich nicht auf "Fate Of Norns". Okay, theoretisch könnte man dem Quintett sogar vorwerfen, sich langsam nur noch selbst zu kopieren. Aber das trifft nicht den Kern der Sache. Gerade etwa der Titelsong von "Fate Of Norns" mutiert live sicher wieder zum Abräumer ohne Mosh-Schranken. Außerdem hat Schreitier Johan Hegg zwar nichts an seiner beeindruckenden Größe geändert, aber dafür noch ein bisschen an seinem Organ gefeilt - er klingt nun noch mehr nach einem wütenden Wikinger. Dennoch bleibt das Gefühl, dass AMON AMARTH langsam etwas auf der Stelle treten. Ein weiterer Beleg für diese These ist die kurze Spielzeit von schlappen 40 Minuten ...
Aber genug der Meckerei. Im Grunde genommen liefern AMON AMARTH eine grundsolide Platte mit vielen brutalen Härten und aggressiven Melodien ab. Jeder ihrer Fans wird wohl erst einmal in ein Moshtrauma stürzen. Aber gerade solchen Göttern wie den Schweden guckt man eben auch einmal genauer auf die Fingerchen. Fazit: Eine sehr gute, aber nicht alles überragende Platte. "Versus The World" und "Once Sent From The Golden Hall" bleiben die Referenz-Werke dieser außergewöhnlichen Kapelle. Trotzdem gilt: Metflaschen kaufen, "Fate Of Norns" zulegen, Wikinger-Party feiern...
Anspieltipps: The Fate Of Norns, Pursuit Of Vikings, Valkyries Ride, Once Sealed In Blood
- Redakteur:
- Henri Kramer