AMPLIFIRE - Back At The Front
Mehr über Amplifire
- Genre:
- Heavy Metal
- The Final Stand
- Macbeth
- Economic Warfare
- Glory, Guts, Divinity
- The Cross Creeper
- In Flanders Fields
- Janus
- Struck Down
- Into The Dark
Titel und Cover suggerieren zwar martialische Klänge, doch das aus Karlsruhe stammende Quartett hat auch auf seinem mittlerweile zweiten Longplayer wesentlich weniger kriegerisches Songmaterial zu bieten, als man auf Grund dessen vermuten könnte. Der Stil der Herren Micha Wild (V), Stefan Kunz (G), Björn Walter (B) und Günther Jäger (D) lässt sich kurz und bündig als traditioneller Heavy Metal bezeichnen, was heutzutage wahrlich nicht mehr unbedingt an der Tagesordnung steht.
Dabei machen die Herrschaften ihre Sache wirklich gut, auch wenn immer wieder die "üblichen Verdächtigen" von IRON MAIDEN über JUDAS PRIEST bis hin zu METALLICA älteren Datums als Einflüsse auffallen. Aber was soll's, neu erfinden kann man diese Mucke nun einmal nicht mehr, und in Summe ist es AMPLIFIRE sogar gelungen, eine recht eigenständige Melange zu kreieren, die in erster Linie ein hohes Maß an Wiederkennungswert innehat.
Schon der Opener 'The Final Stand' macht deutlich, dass hier keineswegs Anfänger am Werke sind, sondern dem Ohrenschein nach (und auch dem Augenschein nach, wie die Photos unter Beweis stellen) gestandene Metaller ihre aktuellen Songs präsentieren. Der Weg an die Spitze wäre zwar auch für AMPLIFIRE ein sehr steiniger und breiter, doch die Songs von "Back At The Front" werden live immer und überall für Stimmung sorgen, was wohl schon ein erster Schritt in Richtung Aufstieg wäre. Die Herrschaften der Band werden aber wohl bodenständig und realitätsbezogen genug sein, um Heavy Metal zwar als Lebensinhalt zu betrachten, nie im Leben aber als Möglichkeit ansehen ihren Lebensunterhalt damit verdienen zu können, denn dazu spielen sie wohl zu traditionell. Auffällig ist am bereits erwähnten Opener neben der Tatsache, dass wir es mit einer sehr gelungenen Nummer zu tun haben, auch die Spielzeit von über sechs Minuten, was bei AMPLIFIRE jedoch keinesfalls die Ausnahme darstellt, sondern wohl als ein Teil des Gesamtklangbildes von "Back To Front" gesehen werden darf, da man im traditionsbewussten Metal-Bereich Soli eben noch zu schätzen weiß - und davon gibt es im Verlauf der Spielzeit reichlich, und das noch dazu immer sehr gefällig und eskapadenfrei.
Auch wenn es vor allem hinsichtlich des Sounds, vor allem jener der Drums, einiges zu verbessern gäbe, kommt das Album in Summe gut aus den Boxen. Ebenso gefällig wie der Eröffnungstrack klingen dann in Folge auch das fast schon verträumt beginnende, nach einigen Tempowechsel doch recht heftige und in jeder Hinsicht überzeugende, weil mega-eingängige 'Macbeth', aber auch die ebenso nicht so schnell aus den Gehörgängen zu entfernenden Songs 'Economic Warfare' oder 'The Cross Creeper' wissen zu überzeugen. Generell lassen sich alle Songs von "Back At The Front" jedem Fan von purem Heavy Metal, wie wir ihn seit langen Jahren zu schätzen wissen, nur ans Herz legen. Wer Kitsch, Pomp oder Trallala erwartet, liegt jedoch bei AMPLIFIRE genau so falsch wie der musikalische Extremist.
Wer Heavy Metal dagegen nach bekannten Strickmustern gefertigt noch immer zu schätzen weiß und diesen noch dazu in variabler Art und Weise hinsichtlich Härtegrad und Tempo zu genießen pflegt, dem sei diese für € 9 direkt bei der Band zu erstehende Scheiblette wärmstens empfohlen. Kostengünstiger fährt man aber noch, wenn man "Back At The Front" zusammen mit dem Vorgänger "Cannon Fodder" für schlappe € 11 bei AMPLIFIRE direkt ordert.
Anspieltipps: Macbeth, Economic Warfare, The Cross Creeper
- Redakteur:
- Walter Scheurer