ANGELWARRIOR ACE - Magic
Mehr über Angelwarrior Ace
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 1.00
- Label:
- 7hard
- Release:
- 29.04.2016
- Magic (Intro)
- Final Prophecy
- Odysseus
- Balls Of Steel
- Child Of Hate
- Sadness Of The Beast
- Curse
- Holy Sinners
- Thin Line
- Immune
- Tornado
- Savior In The Night
- I Love You
- Let It Roar
- Eyes Of The Wise
Peinliche Selbstentblößung
ANGELWARRIOR ACE, das ist das Pseudonym von Chris Jamie Marino, der bereits seit gut drei Jahrzehnten sein Unwesen im Heavy Metal treibt und dabei unter anderem mit SCARLATYNA eine Kultband im Hessischen Underground in seiner Vita hat. Dieser Herr hat nun im reifen Alter beschlossen, unter ANGELWARRIOR ACE ein Soloprojekt aus der Taufe zu heben, nachdem seine Bandprojekte ihn eher unbefriedigt zurückließen. "Magic" heißt das erste Lebenszeichen des Projekts und es ist ohrenscheinlich vor allem eines: Marinos Selbsttherapie und Abrechnung mit seiner Vergangenheit, sowie die unreflektierte Anhäufung einer ganze Menge an Ideen, die zusammengenommen ein ordentliches Demo mit einer Handvoll Songs ergeben hätten. Doch als Solokünstler fehlt eben das Korrektiv der Bandkollegen, und so ganz ohne Kritiker kann man jeden Ton veröffentlichen, sei er noch so schräg oder fehl am Platze.
Und genau das macht Herr Engelskrieger dann auch. Von schrägen Soundspielereien über stumpfe Riffschiebereien bis hin zu äußerst peinlichen Abrechnungen mit ehemaligen Bandkollegen ist alles dabei, nur kein guter Song. 'Balls Of Steel' ist sicherlich der Tiefpunkt einer unterirdischen Scheibe, gänzlich unnötiges Gepöbel gegen die alten Mitmusiker und pubertäre Äußerungen über die eigenen Klöten; viel mehr Fremdschämen ist eigentlich kaum noch möglich. In seiner Selbstdemontage ist "Magic" ein unglaublich deprimierendes Stück Musik; dass sich ein Label nicht zu schade war, das Produkt auch noch zu veröffentlichen, ist noch trauriger, denn hier hätte man Chris vielleicht einfach mal vor sich selbst schützen sollen. So wird aber ein akustischer Offenbarungseid in die Plattenläden gewuchtet, wo er verstauben wird. Dass Marino laut Pressetext das Album in wenigen Wochen komponiert und aufgenommen hat, spricht Bände und ist zu jeder Sekunde hörbar. Das Schlagzeug ist einfallslos programmiert, der Bass sogar noch einfallsloser eingespielt und zwischen einigen ordentlichen Riffs versteckt sich allerlei stumpfestes Geschrubbe, und Chris' eigenwilliger Gesang ist oftmals einfach komplett neben der Spur.
Aus den 15 Tracks wären vermutlich 5 bis 6 ordentliche Songs herauszuholen, wenn man die guten Ideen herausfiltert, neu arrangiert und überarbeitet. Stattdessen wurde anscheinend alles aufgenommen, was Herrn ANGELWARRIOR ACE in den Kopf kam und ohne weitere Überlegung zusammengepackt und verkauft. Das Ergebnis ist in seiner Gesamtheit eines der schlechtesten Alben, die ich je gehört habe und macht mich gleichermaßen betroffen und wütend.
- Note:
- 1.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst