ANNIHILATOR - Double Live Annihilation
Mehr über Annihilator
- Genre:
- Speed Metal
- Label:
- AFM
- Release:
- 24.03.2003
- Murder
- Ultra-Motion
- The Box
- Denied
- The Blackest Day
- King Of The Kill
- Torn
- Lunatic Asylum
- Set The World On Fire
- I Am In Command
- Refresh The Demon
- Syn. Kill 1
- Never, Neverland
- Striker
- Bliss
- Phantasmagoria
- Crystal Ann
- Alison Hell
- Shallow Grave
Was für ein Hammer-Album! Die neue Live-Doppel-CD von ANNIHILATOR enthält quasi alle Hits der kanadischen Speed-Metaller.
Nach dem sensationellen Debut „Alice In Hell“ und der Tour mit JUDAS PRIEST und PANTERA wurden ANNIHILATOR einst als die neuen Könige des Speed oder gar als METALLICA-Nachfolger gehandelt. Ganz hat es dazu leider nie gereicht und ich persönlich finde auch, dass nie wieder ein Lied ganz an die beiden ersten Titeltracks „Alison Hell“ und „Never, Neverland“ herangereicht hat. Doch hier gilt es einmal mehr, die Verhältnismäßigkeit zu wahren: Songs sind nicht schlecht, nur weil sie an absolut geniale Vorgänger-Songs nicht heranreichen.
Was nun die Live-CD angeht, so ist es schon faszinierend, mit welcher Präzision Jeff Waters und seine Mitstreiter einem ihre Mörder-Riffs auch auf der Bühne um die Ohren knallen. Das ständige Stakkato der Gitarren hämmert auf das Trommel-Fell ein, als würde man gerade von einem Maschinengewehr getroffen. Sänger Joe Comeau (Ex-OVERKILL) interpretiert live auch die alten Songs hervorragend und lässt nicht ein einziges Mal Sehnsucht nach seinen Vorgängern aufkommen – Sänger und Mitmusiker von Jeff Waters hatten in der Vergangenheit bei ANNIHILATOR ja eine relativ kurze Anstellungsdauer.
Und was dann endgültig von der CD und der Bühnenqualitäten der Kanadier überzeugt: Live-Versionen werden bei einfallslosen Bands einfach runtergespielt wie im Studio, andere versuchen mehr Power reinzubringen, viele spielen die Titel etwas „einfacher gestrickt“, weil sie komplexere Songs auf der Bühne einfach nicht so hinbekommen wie im Studio. Anders ANNIHILATOR: Die Songs werden live teilweise um noch weitere, noch komplexere Elemente erweitert ohne dass dabei das Grundgerüst, das präzise wie ein Schweizer Uhrwerk laufende Stakkato mindestens einer Gitarre, in den Hintergrund treten würde. „Alison Hell“ und „Set The World On Fire“ beispielsweise werden dadurch extrem gut, vor allem aber „Never, Neverland“ ist in dieser Version das geilste was ich seit langem gehört habe.
Für ANNIHILATOR- und eigentlich für alle Fans echten, harten Metals ist diese Scheibe so verpflichtend wie ein Führerschein zum Autofahren. Und sollte es Leute geben, die die Kanadier noch nicht kennen: Wenn euch METALLICA mittlerweile zu poppig sind, dann hört euch mal dieses Album an. Da ist noch echte Power dahinter.
Anspieltipps: Set The World On Fire, Never, Neverland, Phantasmagoria, Alison Hell
- Redakteur:
- Mathias Kempf