ANNIHILATOR - The One (EP)
Mehr über Annihilator
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 26.04.2004
- All For You (Edit)
- Rage Absolute
- The One (Edit)
Nachdem es bei ANNIHILATOR in den letzten Monaten ordentlich gerappelt hatte und man nach bandinternen Unstimmigkeiten erst Frontmann Joe Comeau (übrigens der Einzige, der es bisher geschafft hat, zwei aufeinander folgende ANNIHILATOR-Alben einzusingen) und schließlich auch Schlagwerker Randy Black (jetzt bei PRIMAL FEAR) vor die Tür setzte, durfte man auf den weiteren Werdegang der ursprünglich aus Kanada stammenden Band gespannt sein.
Mit dem neuen Sänger Dave Padden hat sich Bandchef Jeff Waters dabei adäquaten Ersatz herbeigeschafft, der seine Feuertaufe auf den letztjährigen Festivals (vor allem in Wacken) mit Bravour meisterte, und auch der selbsternannte "Drum-Gott" Mike Mangini war eine gute Wahl im Zuge der Neubesetzungen.
Mit diesen neuen Leuten hat sich Waters nun ins Studio begeben und präsentiert mit einer kurzen EP die ersten Früchte der gemeinsamen Zusammenarbeit. Leider haben es nur drei teilweise editierte Songs auf "The One" geschafft, und sollten diese repräsentativ für das gesamte Album sein, dann erwartet uns mit dem demnächst erscheinenden "All For You" ein recht experimenteller, schwer verdaulicher Power-Metal-Brocken, den man in dieser Form von ANNIHILATOR sicher nicht erwartet hätte.
Da wäre erst einmal das Titelstück des kommenden Albums, welches über einige abgehackte und gleichzeitig moderne Riffs verfügt und gerade aufgrund des verzerrten Gesangs schon fast in die Industrial-Ecke abdriftet. Im Chorus setzt dann plötzlich die Cleanstimme von Dave Padden ein, die dann auch einige vereinzelte einprägsame Melodien einfügt, aber insgesamt nur wenig mitreißend klingt.
Von einem ganz anderen Schlag ist da schon das folgende `Rage Absolute´, eine Uptempo-Thrash-Granate erster Güte, die auch ganz gut auf den letzten Silberling "Waking The Fury" gepasst hätte. Genau solche Songs sind es, die man als ANNIHILATOR-Fan von den Kanadiern erwartet, weshalb diese Nummer auch das absolute Highlight der EP ist. `The One´ fällt nämlich anschließend wieder etwas ab, da diese ruhige, ja schon balladeske Komposition irgendwie nicht so ganz zu dieser Band passen möchte. Zwar zeigt Padden ein Gespür für gefühlvollen Gesang und auch die Melodien gehen in Ordnung, aber alles in allem ist das Ganze doch sehr gewöhnungsbedürftig und weiß erst nach mehreren Durchläufen halbwegs zu gefallen.
Hm, was soll ich sagen? Ich bin ziemlich überrascht vom neuen, relativ experimentellen Material und fühle mich teilweise auch an die recht schwache "Remains"-Scheibe erinnert, obwohl ich Waters zugestehen muss, dass man in Sachen Songwriting auf "The One" einiges mehr zu bieten hat. Trotzdem kann ich mich mit dem ersten Eindruck von ANNIHILATOR 2004 noch nicht so ganz anfreunden und verbleibe einfach mal in der Hoffnung, dass sich die Band auf ihrer kommenden Platte noch erheblich steigern kann und ihr die internen Querelen nicht zum Verhängnis geworden sind.
Anspieltipp: Rage Absolute
- Redakteur:
- Björn Backes