ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY - Before The Throne Of Infection
Mehr über Annotations Of An Autopsy
- Genre:
- Death Metal / Grindcore
- Label:
- Siege Of Amida Records / PHD
- Release:
- 14.04.2008
- Rise Of The Leviathan
- Keeper Of The Plaguelands
- Human Dust
- Sludge City
- The Childsnatcher
- Prosthetic Erection
- Years Of Disgust
- Fisted To The Point Of Regurgitation
- Deities
- Before The Throne Of Infection
Erst seit gut zwei Jahren lärmen die Briten von ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY zusammen und mit "The Throne Of Infection" lassen sie uns nun ihren brachialen Sound auch in Form eines Langeisens zu Ohren kommen. Dieses darf in erster Linie als musikgewordene Dampfwalze betrachtet werden und von daher macht die Truppe auch alles andere als den Eindruck eines Newcomers. Mit der EP "Welcome To Sludge City" ist bereits ein erstes Lebenszeichens aus dem letzen Jahr in Umlauf und aufbauend auf den damals eingefahrenen ersten Lorbeeren, legt die Truppe nun eine fette Ladung rabitat-brachialer Klänge nach.
Das Quintett scheint sich spieltechnisch bereits auf einem recht hohen Level zu befinden, denn gerade in ihrem Metier, dem "multiplen" Death Metal war (und ist) es nicht immer Usus, auch mit dermaßen anspruchsvollen Zutaten aufzuwarten. Aber genau das gelingt den Briten, auch wenn das Gesamtklangbild ganz klar auf Todesmörtel basiert, der in erster Linie von der alten Schule beeinflusst zu sein scheint. Mit unzähligen technischen Kabinettstücken garniert, kredenzt uns die Formation einen Rundumschlag mit zahlreichen Querverweisen an Todesmörtel von frickeliger Variante bis hin zur Dampframmen-Ausgabe.
Darüber hinaus haben die Jungs auch Elemente aus dem Grindcore in petto und wissen zudem auch mit tempomäßig gemäßigteren Passagen aufzuwarten, wodurch die Burschen von ultra-hurtig bis hin zu gutturalen Lavasounds auch geschwindigkeitstechnisch alles abdecken, was das Genre hergibt. Vor allem die Wechselwirkung der pfiffigen, teilweise abgefahrenen Riffs und der nicht gerade geringen Anteile von extrem langsamen Passagen lassen "Before The Throne Of Infection" zu einem ungemein abwechslungsreichen Album gedeihen.
Das Werk lebt aber in erster Linie doch von seiner Walzenwirkung, die das Quintett in jedem Geschwindigkeitsbereich auf den Zuhörer ausübt. Aber nicht nur instrumental ist hier zum Großteil extreme und derbe Kost angesagt, auch Sänger Steve Regan vermag mit seiner gutturalen und immerzu fies klingenden Stimme einen nicht unerheblichen Beitrag zur genannten Wirkung zu leisten.
Musikalische Feinspitze sind hier nicht unbedingt an der richtigen Adresse, wer dagegen gerne einmal mit dem Kopf gegen Betonwände (allerdings auf gepflegte Art und Weise) donnert, erhält hiermit die ultimative Hintergrundbeschallung dafür.
Anspieltipps: Sludge City, Years Of Disgust, Deities
- Redakteur:
- Walter Scheurer