ANUBIS GATE - The Detached
Mehr über Anubis Gate
- Genre:
- Progressive Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Locomotive
- Release:
- 20.03.2009
- On The Detached
- Find A Way (Or Make One)
- Yiri
- Lost In Myself
- Dodecahedron
- Pyramids
- Out Of Time
- Bloodoath
- Ammonia Snow
- Options - Going Nowhere
- A Lifetime To Share
- The End...
Der konzeptionelle Viertling der Dänen bietet einmal mehr schönen, melodischen Power-Prog in Reinkultur.
Nachdem mir das 2005er-Album der Dänen relativ gut gefallen hat, ging mir der zwei Jahre später erschienene Nachfolger leider durch die Lappen. Doch nun sind die Ålborger mit ihrem vierten Studioalbum 'The Detached' zurück und geben sich weiterhin sehr überzeugend ihrer Neigung gen melodischem Progressive/Power Metal hin, der anspruchsvolle Rhythmen und aufwändige Breaks dennoch harmonisch in ein wohlklingendes Gesamtbild einarbeitet.
In den von melodischen Leadgitarren und intensiven aber unaufdringlichen Synths geprägten Songs tauchen immer wieder spannende Facetten auf, wie etwa der orchestrale Einschub bei 'Yiri', der vor dem inneren Auge die Innenräume einer orthodoxen Kirche aufzeigt. Dass genau diese Assoziation gewollt war, stelle ich dann bei der Lektüre des Booklets fest. "The Detached" ist ein Konzeptalbum nach Martin Rauff, über einen Zeitreisenden namens Bilao, der die Zeitalter der Welt durchstreift, auf der Suche nach der für ihn richtigen Zeit, um dort zu leben und zu sterben. Die jeweiligen Epochen und Orte werden von der Band hervorragend mit den entsprechenden Sounds und Melodien musikalische bebildert, so zum Beispiel mit orientalischen Melodiefragmenten bei 'Lost In Myself' oder 'Pyramids', barocke Spinettereien bei 'Dodecahedron' und viele spannende Facetten mehr. Was ich bei der neuen ANUBIS GATE überdies erstaunlich finde, sind die großartigen klaren Vocals des langjährigen Produzenten der Band, Jacob Hansen, der inzwischen auch als Frontmann agiert. Kaum zu glauben, dass es sich hier um den gleichen Mann handelt, der auch schon bei den Thrashern von INVOCATOR geshoutet hat. Dass das Multitalent der neuen Scheibe in seinem eigenen Studio zudem einen amtlich transparenten Sound verpasst hat, versteht sich dabei ja fast schon von selbst.
Trotz der stets präsenten Keyboards ist die Platte kein bisschen weichgespült. Die Gitarren kommen zu ihrem Recht und pendeln zwischen klassisch-melodischen Leads und modern-drückenden Riffs, was eine im Power-Prog-Genre nicht unbedingt selten anzutreffende Mischung ist, die bei ANUBIS GATE aber gerade bei 'Pyramids' blendend funktioniert. Balladeske Töne gibt es bei 'Out Of Time' bevor 'Bloodoath' ANUBIS GATE wieder von ihrer härteren Seite zeigt. Im Vergleich zum vorletzten Album jedenfalls haben die Herren von ANUBIS GATE nochmals beträchtlich an Abwechslungsreichtum zugelegt, so dass "The Detached" insgesamt als durchwegs gelungenes Power-Prog-Album mit spannendem Konzept durchgeht, das sich Fans LANFEARs oder späterer ANGEL DUST unbedingt mal anhören sollten.
Anspieltipps: Yiri, Out Of Time, Pyramids
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle