ANUBIZ - Siebzehn
Mehr über Anubiz
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Nicrothal Records / Point Music
- Release:
- 04.10.2005
- Das letzte Mal
- Abschied
- Auch Engel weinen
- Gezeiten
- Winternacht
- Sonnenwende
- Zimmer 17
- Die fremde Saat
- Die Tat
- Schwarzer Schatten
Wer schon NIGHTWISH, LACUNA COIL, THE GATHERING oder THEATER OF TRAGEDY zu viel des Guten in Sachen Gothic Rock/Metal mit weiblichem Gesang findet, sollte eigentlich nicht weiterlesen. Wer aber nicht genug von dieser Musik bekommen kann, der ist mit den deutschen ANUBIZ an der richtigen Adresse. Hier wird sogar deutsch gesungen, was schon mal vergleichsweise ungewöhnlich ist. Sängerin Carolin Ehrlichmann verfügt zudem über eine nette, wenn auch nicht überragend variantenreiche Stimme, die gut zu den meist im Midtempo-Bereich angesiedelten Kompositionen passt. Erfreulicherweise versuchen ANUBIZ nicht - wie beispielsweise NIGHTWISH – immer höher zu singen, sondern bewegen sich eher in mittleren Tonlagen. Die zehn Stücke verteilen sich auf gut eine Dreiviertelstunde und rocken mal ordentlich los ('Winternacht' oder 'Die fremde Saat') oder sind getragen melancholisch ('Auch Engel weinen' oder 'Sonnenwende'). Besonders atmosphärisch bzw. regelrecht beklemmend wirkt 'Zimmer 17', bei dem Gesang, Text und Instrumentierung hervorragend zusammenpassen. Aber immer haben die Songs eine schwermütige Note, die scheinbar im Kontrast zu den hellen Keyboard-Klängen steht. ANUBIZ werden ihre Freunde finden, auch wenn die Texte manchmal arg pathetisch sind und der Gegensatz von schweren Gitarren-Riffs und bittersüßen Keyboard-Sounds auf der anderen sowie von engelsgleichem Gesang und tiefem, beinahe gegrunztem Männergesang manchmal ziemlich konstruiert wirkt. Aber bei allen bereits erwähnten Zutaten kann ich die im Infoblatt erwähnte "schwärzeste Endzeitstimmung" nicht ganz ausmachen.
"Siebzehn" ist nett aufgemacht, gut und fett produziert, und wer auf die eingangs genannten Truppen steht, sollte zumindest mal auf die Homepage gehen und schauen bzw. hören, ob die Band in Frage kommt. Sehr lobenswert ist die Tatsache, dass man dort in alle Songs des Albums hereinhören kann. Ich bleibe zwar lieber bei einzelnen "Originalen" des Genres, da ich nicht allzu oft derartige Mucke höre. Eine gewisse Qualität kann man aber ANUBIZ sicher nicht absprechen. Wie gesagt, besagte die Zielgruppe sollte mal ein Ohr riskieren. Aus meiner Sicht, und die ist eben etwas voreingenommen, was das Genre Gothic Rock allgemein angeht, heißt es daher: Kategorie nett, aber auch nicht essenziell.
Anspieltipps: Abschied, Winternacht, Zimmer 17, Die Tat
- Redakteur:
- Martin Stark