APPICE - Sinister
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2017
Mehr über Appice
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- SPV/Steamhammer
- Release:
- 27.10.2017
- Sinister
- Monsters And Heroes
- Killing Floor
- Danger
- Drum Wars
- Riot
- Suddenly
- In The Night
- Future Past
- You Got Me Running
- Bros In Drums
- War Cry
- Sabbath Mash
Große Namen schaffen nicht immer Großes.
Zwei große Namen haben sich zusammengefunden, um dieses Album zu kreieren: Carmine Appice und Vinny Appice. Die beiden muss man sicher nicht mehr vorstellen, sodass ein paar dahingeworfene Bandnamen den Rahmen abstecken sollten: CACTUS, VANILLA FUDGE, KING COBRA. BLUE MURDER auf der einen Seite, und BLACK SABBATH und DIO auf der anderen Seite. Das kann ja nur großartig werden, oder? Nun, die Sache hat einen Haken: die Brüder spielen beide Schlagzeug.
Aufgrund ihrer Bekanntheit liest sich die Gästeliste auf "Sinister" natürlich lecker: Craig Goldie, Bumblefoot, Robin McAuley, Tony Franklin, Paul Shortino, Joel Hoekstra, Eric Norlander und viele andere halfen mit, das Album aufzunehmen. Die Namen und die Geschichte der Brüder geben natürlich auch den allgemeinen Stil vor, denn hier wird Hard Rock mit etwas Metal gemischt, immer schön mit Keyboards, gefälliger Melodie und gutem Sänger. Aber man darf nicht vergessen, dass die Urheber und Namensgeber des Projektes die Schlagzeuger sind, sodass in nahezu allen Liedern die Rhythmusarbeit einen prominenten Platz einnimmt. Das ist sicher für Freizeitdrummer positiv, für die Lieder allerdings nicht immer. Das zeigt schon der Titelsong, der das Album eröffnet und einen völlig überflüssigen Drumsolo-Part enthält. In 'Danger' klingt es sogar so, als wäre der Song um ein Drumsolo herum komponiert worden. Abwechslungsreiches Schlagzeugspiel kann einen Song veredeln, hier sieht man aber auch, wie übertriebenes Drumming ein Lied stören kann.
Dazu kommen noch Überflüssigkeiten wie 'Drum Wars', das nichts anderes ist als ein Schlagzeuggetriebenes Instrumental, oder 'Sabbath Mash', ein fünfminütiges Medley aus BLACK SABBATH-Klassiker von 'Iron Man', 'War Pigs' bis hin zum unvermeidlichen 'Paranoid' mit Keyboardsolo. Das ist ziemlich schrecklich.
Aber immerhin enthält "Sinister" dreizehn Lieder, wenn man die beiden Stücke abzieht, bleibt noch mehr als ein vollständiges Album übrig. Und darunter sind auch wirklich gute Stücke wie 'Riot', das gegen Ende wieder an "Drummeritis" leidet, 'Monsters And Heroes', das an DOKKEN erinnernde 'In The Night', das allerdings zu lang geraten ist. Viele andere Lieder kommen allerdings über gediegenes Mittelmaß nicht hinaus, diesen klassischen Hard Rock haben wir alle bereits vielfach besser und zwingender gehört. An die Vorbilder aus den Achtzigern wie WHITESNAKE, RAINBOW oder OZZY OSBOURNE kommt APPICE leider zu keiner Zeit heran.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger