APRON - Der Punch
Mehr über Apron
- Genre:
- Crossoveer
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Golden Core Records
- Release:
- 17.10.2014
- Vorhang auf!
- Der Biedermann
- Raus hier
- Unterm Dach
- Showtime
- Judith
- Auf dem jahrmarkt
- Das Krokodil
- Kurzes Interesse
- Joey der Clown
- Der Weg nach oben
- So einfach
- Verzieh dich
- Taktstock
- Aufgeben
- Zirkus
- Die Genehmigung
- Hangman
- Der letzte Akt
- Mr. Punch
- Die Moral
Großes Kino, tolles Konzept
Diese Herren sind mehr als nur ein Crossover-Act - denn bei APRON ist inzwischen auch die Kunst eingezogen, und das auf eine sehr eigenartige, aber ebenso sehr angenehme Art und Weise. Die hiesigen Frischlinge, die vor drei Jahren mit ihrer ersten Single kurz aufhorchen ließen, haben sich die nötige Zeit genommen, um ihr erstes Konzeptalbum aus dem Boden zu stampfen. Und dieses ist gefüllt mit Eigensinn und allerhand konträrer Facetten.
"Der Punch" bewegt sich musikalisch in sehr vielen unterschiedlichen Bereichen. Da wird mit wilden Grooves jongliert, ein paar angenehme Alternative-Melodien zeichnen die Szenerie, ein visuelles Unterbewusstsein im Stile eines Neil Gaiman erzeugt eine sehr spezielle Atmosphäre, und obendrein kommt auch das Crossover-Gen des Quartetts immer voll zum Zuge. So wechseln sich kurze, gesprochene Interludien, in denen die Geschichte von Mr. Punch von SCHANDMAUL-Sänger Thomas Lindner weitererzählt wird, mit einigen krassen Eruptionen und musikalisschen Achterbahnfahrten, in denen genau jener Punch das bestimmende, dynamische Element ist. 'Raus hier' und 'Krokodil' sind analog zur Geschichte die aggressiven Paten der Story, 'So einfach' und 'Hangman' wiederum beschreiben mit alternativen Rocksounds das Zirkus-ähnliche Stimmungsbild der Scheibe und setzen mit ihren einprägsamen Chorus-Melodien noch einen drauf.
Erstaunlich gut ist unterdessen die Verquickung von Plot und Musik gelungen. Die Erzählerpassagen bringen die Scheibe nicht aus ihrem Fluss, da immer wieder gezielt und manchmal auch sehr aggressiv mit fetten Gitarren nachgesteuert wird. Alles ist stimmig, die Atmosphäre bleibt erhalten, und das kunstfertige Element ist zwischen den gelegentlich recht heftigen Sounds ebenfalls gewahrt. "Der Punch" ist schließlich das Ergebnis einer clever ausbalancierten Konzeptarbeit, mit der APRON mit Leichtigkeit auf die nächste Stufe der Karriereleiter klettern sollte - und die entsprechende Aufmerksamkeit ist dem Vierer mit einem solchen Album absolut gewiss!
Anspieltipps: Vorhang auf!, Raus hier, Krokodil, Hangman
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes