ARCH ENEMY - Will To Power
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2017
Mehr über Arch Enemy
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 08.09.2017
- Set Flame To The Night
- The Race
- Blood In The Water
- The World Is Yours
- The Eagle Flies Alone
- Reason To Believe
- Murder Scene
- First Day In Hell
- Saturnine
- Dreams Of Retribution
- My Shadow and I
- A Fight I Must Win
Zu hohe Erwartungen an die Schweden?
Nein, "Will To Power" ist wahrlich kein schlechtes Album. So hat auch das zweite Album mit der bezaubernden Alissa White-Gluz an der Brüllfront drei Jahre nach ihrem Einstandsbrecher "War Eternal" wieder fabelhafte Songs am Start. Die Soli auf dem nunmehr elften ARCH ENEMY-Album könnten besser kaum klingen, die gelungenen Spannungskurven, sowie die eine oder andere Überraschung sorgen für gewisse Aha-Momente und als ein gewisser Jeff Loomis zur Gitarrenfront der Schweden wechselte, hätten die Erwartungen im Vorfeld auch nicht größer sein können.
Doch genau hier liegt der Knackpunkt auf "Will To Power". Erwartet man bei einem Gitarrenduo wie Loomis/Amott nicht das nächste Götterepos? Ein Album, das filigraner, brachialer und zugleich erhabener kaum erklingen könnte? Ein Werk, das bisher alles Dagewese in die Schranken weist? Zugegeben, ich war enorm gespannt, wie die Zusammenarbeit der beiden Meister ihres Fachs im Studio funktioniert und – bitte versteht mich nicht falsch – sie funktioniert gut. Doch trotz der Tatsachen, dass die Songs fast allesamt recht cool sind – speziell das mächtige 'The World Is Yours', 'The Eagle Flies Alone', aber auch das balladeske 'Reason To Believe' samt Klargesang (!) haben es mir enorm angetan – und die Band als Einheit einen sehr eingespielten Eindruck macht, hinkt "Will To Power" dem 2014er Vorgänger hinterher.
Ob es an den doch zu hohen Erwartungen im Vorfeld liegt oder daran, dass ich "War Eternal" in sich etwas homogener fand, ich weiß es nicht. Aber auch ihr müsst eingestehen, dass der Überraschungsmoment durch White-Gluz vor drei Jahren enorm war und dieser Punkt schwerlich wieder zu erreichen ist. Freunde und Fans der Combo kommen auch nach wie vor auf ihre Kosten, wir haben es schließlich mit Qualitätsware aus dem Hause ARCH ENEMY zu tun. Melodischer, zumeist explosiver Death Metal, wie ihn eigentlich nur Amott und Co. produzieren können, da dürften viele Münder einmal mehr wässrig werden. Doch das erwartete Magnum Opus – sowohl aufgrund des Loomis-Hintergrunds, als auch des superben "War Eternals" – ist "Will To Power" leider nicht geworden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp