ARCHITECTS - Classic Symptoms Of A Broken Spirit
Mehr über Architects
- Genre:
- Metalcore / Alternative Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Epitaph
- Release:
- 21.10.2022
- Deep Fake
- Tear Gas
- Spit The Bone
- Burn Down My House
- Living Is Killing Us
- When We Were Young
- Doomscrolling
- Born Again Pessimist
- A New Moral Low Ground
- All The Love In The World
- Be Very Afraid
Wieder eine solide Konstruktion der Architekten.
Sie gehören wohl zu den prägendsten Bands des modernen Metalcores und scheinen sich gerade auf einer kreativen Welle wiederzufinden, denn gerade einmal ein Jahr nach der Veröffentlichung von "For Those That Wish To Exist" steht mit "The Classic Symptoms Of A Broken Spirit" bereits das nächste ARCHITECTS-Album in den Startlöchern. Der Silberling, Langdreher Nr. 10 der Truppe aus Brighton, kommt dabei mit einem schlichten weißen Artwork daher, präsentiert elf frische Songs und dürfte in Sachen flotter Enstehung wohl durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenden Einschränkungen beim Touren begünstigt worden sein.
Den Kompositionen scheint das hohe Tempo aber nicht geschadet zu haben, denn schon 'Deep Fake' und 'Tear Gas' machen schnell klar, dass die Architekten auch 2022 ihren Weg konsequent weitergehen. Serviert wird dabei ein teuflisch groovender Mix aus Metalcore und Nu-Metal, der vor allem von den extrem präsenten Synthezisern und eingängigen Refrains geprägt wird. Viel falsch machen kann der Fünfer damit nicht, denn dass die Herrschaften ein unheimlich sicheres Händchen für einprägsame Melodien haben, wurde schon auf den Vorgängern eindrucksvoll bewiesen. Und auch "The Classic Symptoms Of A Broken Spirit" pflanzt einem wieder munter Ohrwürmer ein, die einen auch Stunden nach dem Genuss der Scheibe noch begleiten. Ganz besonders 'A New Moral Low Ground', 'Burn Down My House' und das punkig angehauchte 'When We Were Young' stechen für mich dabei als besondere Highlights heraus.
Und trotz der Tatsache, dass ich keinen einzigen Song als Füller ausmachen kann, werden die Briten auch mit dem zehnten Langdreher nicht zu meinen absoluten Lieblingen in diesem Sektor mutieren. Das liegt zum großen Teil daran, dass der Bauplan, mit dem die Architekten ihre musikalischen Häuser bauen, doch reichlich vorhersehbar ist: Fettes Gitarren-Riff, dann eine agressive Strophe, im Refrain wird's melodisch und poppig und der Breakdown rundet den Song schließlich ab. Zu selten wird dieser ausgetretene Pfad verlassen, was zumindest bei mir mit zunehmender Spielzeit einige Ermüdungserscheinungen auftreten lässt, auch wenn ich wie gesagt insgesamt eigentlich alle Songs wirklich gelungen finde.
Jüngere Leser und Leserinnen werden angesichts meiner Kritik nun vielleicht den Kopf schütteln, denn oftmals werden die Songs der Scheibe sicher als einzelne Tracks oder innerhalb einer Playlist konsumiert werden. Gerade dann dürfte die Gleichförmigkeit lange nicht so sehr ins Gewicht fallen, wie bei der Bewertung des Albums in seiner Gesamtheit. Zu viel meckern möchte ich daher an dieser Stelle auch nicht, denn Fans können hier blind zuschlagen und werden begeistert sein. Und ja, auch für mich sind es unter dem Strich trotz der Kritikpunkte solide und verdiente 8,5 Punkte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs