ARCKANUM - Helvitismyrkr
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2011
Mehr über Arckanum
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Season Of Mist (Soulfood Music)
- Release:
- 16.09.2011
- Helvitt
- Myrkrin Vinna Hefnt
- Ór Djúpum
- In Svarta
- Nifldreki
- Svartr Ok Þursligr
- Þrúðgelmis Hlaut
- Sísoltinn / Outro
Die kleine Sound-Scharte des Vorgängers ist ausgewetzt, die Band ist wieder auf dem Niveau des "Þ"-Albums angelangt.
Gleich mit den ersten Tönen des Openers 'Helvitt' macht das zur Untergrundlegende gewordene schwedische Black-Metal-Projekt ARCKANUM klar, dass der dünne Sound - und damit der im wesentlichen einzige nennenswerte Kritikpunkt des Vorgängeralbums - auf der neuen Scheibe "Helvitismyrkr" ausgemerzt worden ist. Die Riffs schneiden wie in besten "ÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞÞ"-Zeiten unbarmherzig und bösartig durch den Äther.
Dabei gelingt es Shamaatae über das ganze Album hinweg, seiner schwarzmetallischen Raubeinigkeit eine gewisse rockige Dynamik zu verleihen, ohne gleich in Black'n'Roll-Dimensionen vorzudringen, wie wir sie von diversen populären Vertretern der skandinavischen Szene kennen. Nein, die Schwarzkunst wird hier nicht mit genrefremden Elementen versehen, sondern bleibt rein und archaisch. Dennoch ist den Songs ein ganz besonderer erdiger Drive zu eigen, der verhindert, dass die Musik böse aber doch ohnen großen Nachhall am Hörer vorbei surrt.
Wie selten zuvor setzt Shamaatae einen morbiden Groove ein, der fesselt und unweigerlich zum Headbangen einlädt, wofür 'Myrkrin Vinn Hefnt' ein tolles Musterbeispiel abgibt, zumal es auch mit einem Bassbreak und sich anschließender purer Raserei weitere nicht ganz alltägliche Akzente setzt. Das nackenbrechende 'Or Djupum' setzt dem mit seiner dunklen Rhythmik und den erneut tollen Bass-Elementen noch eins drauf, bevor das gedrosselte, durchaus doomig geratene Instrumental 'In Svarta' uns eine kurze Verschnaufpause gönnt.
Danach zieht ARCKANUM mit 'Nifldreki' wieder schnell und gnadenlos vom Leder, durchaus mit gedrosselten Breaks versehen, versteht es die Band mit diesem Stück perfekt, an die Atmosphäre des eigenen Frühwerks anzuknüpfen, ohne sich selbst zu wiederholen. Da sich auch das übrige Schaffen der Scheibe auf dem selben hohen Niveau bewegt und nicht ansatzweise Abnutzungserscheinungen entwickelt, kann ich "Helvitismyrkr" dem ARCKANUM-Fan bedenkenlos ans Herz legen. Und das nicht einmal, weil sie die alten Wege weiter geht, sondern noch mehr, weil sie es versteht, diese Wege großartig auszuschmücken, ohne sie zu verlassen. Die Scharte des Vorgängers - so man den dünnen Sound überhaupt als solche empfunden haben sollte - ist jedenfalls voll und ganz ausgewetzt und mit ARCKANUM ist im schwarzmetallischen Untergrund mehr denn je zu rechnen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle