ARCTOS - Beyond the Grasp of Mortal Hands
Mehr über Arctos
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Northern Silence
- Release:
- 20.09.2019
- The Ancestors' Path
- Shattered Tomb
- Somnos Aeternus
- The Spectre
- Autumn's Herald… Interitus
- A Realm Beyond
- The Light Beyond The Sky (The Passage II)
Bezähmte kanadische Kälte.
Die Musiker hinter ARCTOS sind oder waren allesamt in diversen anderen Bands aktiv, unter diesem Namen jedoch liegt bisher lediglich eine EP vor. Nun also das Debütalbum der Kanadier, die sich melodischen Black Metal auf die Banner geschrieben haben. Nach eigener Aussage dienen die "gottlose Ödnis Nord-Albertas" sowie die Rocky Mountains als Inspiration. Alles in allem wird das soweit auch umgesetzt. Was man allerdings nicht erwarten darf, ist frostklirrender Schmarzmetall der norwegischen Schule. Dazu geht es hier allenthalben zu sauber zu. Auch die Produktion ist drückend und weit vom Klang etwa der frühen DARKTHRONE-Werke entfernt. Auch typisch kanadisch, also nach sogenanntem Cascadian Metal, klingt die Band nicht wirklich. Vielmehr herrscht oftmals eine gewisse Epik vor, wie man sie seit einiger Zeit zum Beispiel bei WATAIN hören kann. Dennoch finden sich immer wieder schnelle schwarzmetallische Rasereien, auch wenn diese nicht besonders bösartig wirken.
Die einzelnen Stücke sind meist relativ lang, recht interessant und abwechslungsreich aufgebaut sowie durch Pianoklänge untermalt. Es finden sich schnellere, eher generische Black-Thrash-Nummern wie 'Shattered Tomb', aber auch getragene, mit Klargesang versehene Mini-Epen ('Somnos Aeternus'). Bei Letztgenanntem oder auch 'Autumn's Herald… Interitus' zeigen sich vor allem die Parallelen zu epischem, schwedischem Black Metal, was nicht zuletzt an der Stimme von Dan Wilberg liegt. Wenn dieser wiederum nicht gerade klar singt, krächzt er eher, hohe Schreie oder Gegrowle findet sich nicht. Die Gitarrenarbeit ist solide, aber eher unauffällig, wenn man von einigen sympathischen und melodischen Soli absieht.
Insgesamt also ein vernünftiges Album, das schön umsetzt, was man wohl als Ziel der Band annehmen kann. So entsteht durch die Dynamik und gelegentlich eingebaute Naturgeräusche durchaus eine spürbare Atmosphäre. Ich kann mir vorstellen, dass es als Untermalung einer Wanderung durch die nördlichen Rocky Mountains eine durchaus stimmige Angelegenheit sein kann. Zu einer besseren Note fehlen allerdings die Höhepunkte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp