ARMORY (SCHWEDEN) - Mercurion
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2022
Mehr über Armory (Schweden)
- Genre:
- Speed Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 22.04.2022
- Message from the Stars
- Journey Into Infinity
- Transneptunic Flight
- The Hunters From Beyond
- Deep Space Encounter
- Void Prison
- Wormhole Escape
- Music From The Spheres
- Event Horizon
Ungeschliffen, rau, speedig - der Sound des Undergrounds.
Die Schweden ARMORY darf ich von Anfang an mit begleiten. Mit ihrem dritten Album "Mercurion" melden sie sich nach fast vier Jahren Pause zurück und hauen uns genau das um die Ohren, was wir erwartet und erhofft hatten. Nach dem feinen Debütauftakt (zu dem ich sogar ein Interview geführt habe) war der Zweitling doch einen Ticken schwächer. Nun stand also auch ein Wechsel des Plattenlabels im Haus - vom Kultlabel High Roller Records ging es zum noch undergroundigeren Dying Victims Schuppen, der zuletzt ja für viele wirklich starke Veröffentlichungen aus dem echten Underground verantwortlich war. Hier haben die Jungs also ein gutes Händchen bewiesen.
Auch musikalisch packt mich das Scheibchen ein gutes Stück mehr als der (beileibe nicht schlechte) Vorgänger. Zu meiner eigenen Überraschung behauptete ich 2018, dass der Gesang einen Schwachpunkt darstellen würde. Nach einem halben Dutzend "Mercurion"-Spins für mich völlig fragwürdig; der Sänger ist nicht gewechselt, und gerade sein bösartig-kauziger Stil gefällt mir sehr gut. Im Vorlauf dieser Rezension habe ich auch beide Vorgänger noch mal gehört und habe mich zu keiner Sekunde am Gesang gestört. Ja, das ist natürlich nicht schön. Aber das soll es auch nicht sein. Ein wenig dachte ich auch angeschwärzten Speed Metal der Marke BÜTCHER. Und das ist ja eine klasse Referenz.
Jedenfalls kann ich meine Rezension von 2018 hier nicht einfach revidieren. Damals störte mich der Gesang, heute feiere ich ihn. Ist halt jetzt so, damit muss auch die Band leben. Sogar überragend ist die Gitarrenarbeit, die trotz der rauhen Produktion gut zu hören ist. Auch hier vernehme ich Spuren der härteren Gangart, denke zum Beispiel phasenweise an das SLAYER-Werk vor 1985. Das Songmaterial ist durchweg gutklassig, der ganz große, alles überstrahlende Hit fehlt aber. Das ist auch ok, für Fans des Genres (angeschwärzter, leicht thrashiger Speed Metal) ist es ein sehr ordentliches, gutklassiges Genrewerk. Aber es ist auch nicht mehr. Qualitativ würde ich es daher zwischen den ersten beiden Alben ansiedeln. Wer bisher mit der Band was anfangen konnte wird sowieso wieder zugreifen. Wer gerne HOLY TERROR, RAM, BÜTCHER, frühe SLAYER oder EXCITER hört darf auf jeden Fall mal prüfen, ob diese Scheibe die Sammlung upgraden könnte.
Anspieltipps: The Hunter Froms Beyond, Music From The Spheres.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer