ARS MORIENDI - Journey To Your Agony
Mehr über Ars Moriendi
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Noise Head
- Release:
- 07.12.2006
- Shot You Down
- Hate And Pain
- Breathless
- My Worst Enemy
- Fears
- Dark Secrets
- Nothing Will Change
- Retrospect
- Knives
- A Weak Moment
Nach drei in Eigeninitiative unters Volk gestreuten Demos kommt ARS MORIENDIs Debüt-Langrille "Journey To Your Agony" nun über ein Label. Und das zeichnete sich ab. Schon der letzte Drei-Tracker "Your Soul On Our Screen" wies die Jungs als jederzeit konkurrenzfähig aus, so dass es eigentlich nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis 'ne kleinere Plattenschmiede auf sie aufmerksam wird.
Mit seinem offiziellen Erstling nimmt das Quintett eine weitere Stufe in seiner Entwicklung (es wäre auch der Tod, wenn's anders wäre). Und seit der 2005er EP hat sich musikalisch vor allem eines getan: Die Österreicher haben die Härteschraube noch mal ein wenig fester gezogen. Ansonsten rühren sie nach wie vor Death Metal (melodische Prägung) mit ein bisschen Thrash zusammen, was in der Praxis erfreulicherweise immer noch nicht tönt wie der tausendste uninspirierte Röchelgrummeldurchschnitt. Da verzeiht man es auch gerne, dass die kurzen Drum-'n'-Bass-Exkurse (!) in 'A Weak Moment' etwas gezwungen wirken, was allerdings nicht heißen soll, dass solche Experimente in Zukunft per se der Schere zum Opfer fallen sollten. Es ist genau dieses Streben nach Eigenständigkeit, das ARS MORIENDI interessant macht. Eine AT THE GATES-Kopie braucht schließlich niemand mehr. Und im Gegensatz zu vielen Metalcore-Bands sehen das die Ösis genauso.
Als Paradebeispiel für den kompositorischen Ansatz der Kerle geht 'My Worst Enemy' durch, das nach einem Midtempo-Mosh-Anfang unvermutet in einen verträumten Clean-Gitarren-Part übergeht und im Folgenden mit hoher Frequenz Riffs und Parts rüberschiebt. Und trotz dieses unkonventionellen Aufbaus geht der Song immer noch gut auf die Rübe. Auch knackigere Songs wie 'Nothing Will Change', 'Fears', 'Dark Secrets' (coole gesampelte Streicher!) und das als Mischung aus THE HAUNTED und CRADLE OF FILTH durchgehende 'Hate And Pain' (schon wieder coole gesampelte Streicher!) kommen ohne Banalitäten und Nummer-sicher-Geballer aus.
Kleinere Abstriche müssen bei der zu höhenlastigen Produktion gemacht werden (wobei die fast schon wieder gut zu dem angepissten Gebrüll von Michael Wegleitner passt), und das Artwork ist etwas zu viel des Understatements. Davon abgesehen sind ARS MORIENDI mit "Journey To Your Agony" weiterhin auf dem richtigen Weg und genau das Richtige für Leute, die sich irgendwo zwischen rauem Melo-Death und THE HAUNTED heimisch fühlen.
Anspieltipps: Hate And Pain, Dark Secrets, Fears
- Redakteur:
- Oliver Schneider