ATROCITY - Atlantis
Mehr über Atrocity
- Genre:
- Gothic/Death Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 26.04.2004
- Reich of Phenomena
- Superior Race
- Gods of Nations
- Ichor
- Enigma
- Morbid Mind
- Omen
- Cold Black Days
- Atlantean Empire
- Clash of the Titans
- Apocalypse
- Lost Eden
- The Sunken Paradise
- Aeon
- Ein Volk
Alex Krull und ATROCITY - die unendliche Geschichte geht weiter. Manche halten die Band für innovativ. Doch im Grund genommen stehen ATROCITY seit Jahren für Verarschung, Belanglosigkeit, peinliche Refrains, Trendgehechel...
Souverän folgt "Atlantis", wie spätestens alle Alben nach dem 1996'er "Willenskraft"-Album, diesem Muster musikalischer Bedeutungslosigkeit. Munter klauen ATROCITY die hervorstechenden Merkmale von erfolgreichen Bands wie THERION, HIM oder auch CRADLE OF FILTH und mischen diese ein bisschen durcheinander. Was bei den ersten beiden Songs noch leidlich funktioniert, wird spätestens ab 'Gods Of Nations' nervig. Denn hier kommt die schlimmste Waffe ATROCITYs ins Spiel: Ihr Talent, wirklich unglaublich schmalzig-peinliche Refrains zu schreiben. Da befinden sie sich fast auf der selben Stufe wie ihre Kollegen von CREMATORY - remember anyone the Grausen from the "deutschen Album"?! Ob's an den "Werk 80"-Sessions liegt? Doch abschweifen gilt nicht, blicken wir dem Feind ins Auge und hören wir seine nach vorn gemixten Keyboards. Der Refrain von 'Gods Of Nations' spukt jedenfalls immer noch aufdringlich im Kopf umher, da kommt mit 'Ichor' wieder ein recht flotter Song. Doch das Glück ist auch hier nur von kurzer Dauer - ein mieser Wald-und-Wiesen-plus-Sonne-Refrain erdrückt jedes Feeling, die Stimme von Alex Krull klingt herzzerfetzend schlecht. Langsam ödet auch die wenige Abwechslung im Sound von ATROCITY an. Wenn die Musiker ein Riff einmal für sich entdeckt haben, spielen sie es auch konsequent weiter - ohne Gnade, ohne neue Ideen. Für eine Band, die sich den musikalischen Innovationsorden auf die zu Unrecht stolzgeschwellte Brust getackert hat, ist das zu wenig. Es reicht eben nicht, einen wilden Stil-Mischmasch auf eine CD zu packen, alles ein bisschen aufzuhärten und zu sagen: "Wir sind back, liebt uns!" Denn eine Sache haben ATROCITY auf "Atlantis" vergessen: Diese Musik hat keine Seele. Sie ist perfekt produziert, an allen Ecken glänzt der Sound. Doch das historische Atlantis war ebenso reich an Äußerlichkeiten und ging an seinem Hochmut und seiner Dekadenz unter. Ein Bösling, wer an ATROCITY's neuer Scheibe Parallelen entdeckt. Wirkliche Innovationsliebhaber: Holt Euch lieber die letzten Scheiben von MANES, MIND GRINDER, GREEN CARNATION, ARCTURUS, MELECHESH, DISILLUSION, die neue SUSPERIA-Langrille oder auch ORPHANED LAND, diese Bands klingen allesamt wirklich innovativ und besitzen tausend Feeling-Einheiten mehr als die Truppe um Mr. Krull. Und der unbelehrbare Rest bleibt verschont von genialer Musik, hört weiter diese Abwandlung von Schlager mit aufgesetzt harten Gitarren und guckt brav das Video zur ersten Single-Auskopplung 'Cold Black Days'.
Negativkanonen: God Of Nations, Cold Black Days, The Sunken Paradise
- Redakteur:
- Henri Kramer