ATTACKER - Sins Of The World
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2016
Mehr über Attacker
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 18.11.2016
- A Time Before The Darkness
- Sins Of Man
- Carcosa
- Garuda
- We Rise
- World Destroyer
- Choice Of Weapon
- Archangel
- By The Will Of Crom
- Where The Serpent Lies
Alles andere als eine Sünde!
Ich habe mich ja bereits desöfteren beklagt, dass der klassische US-Metal in den letzten Jahren schwer angeschlagen darniederliegt und wenig bis gar keine überzeugenden Platten aus diesem Genre mehr erscheinen. Nun aber muss ich mir verdutzt die Ohren reiben, denn nach der vielversprechenden Rückkehr von HELSTAR zu alter Form kehrt auch ATTACKER mit "Sins Of The World" zurück und vermag nahtlos an den großartigen Vorgänger "Giants Of Canaan" anzuknüpfen.
Einmal mehr gibt es filigranen und zugleich unglaublich kraftvollen Power Metal, gekrönt von Bobby "Leatherlungs" Lukas' toller Stimme auf die Ohren. Ab dem Intro feuert die Truppe aus allen Rohren, Riffs über Riffs über Riffs, um die sich ein cooles Gitarrenlead nach dem anderen windet, gnadenlos vorangepeitscht von einer Rhythmusgruppe, die konstant Dampf macht. Darüber singt sich Leatherlungs die Seele aus dem Leib und tut dies nicht nur in beeindruckenden Höhen und mit viel Kraft, sondern eben auch mit tollen Gesangslinien, die im Gedächtnis bleiben und letztendlich mit dafür verantwortlich sind, dass dieses Album die neue HELSTAR zumindest für mich noch in den Schatten stellt.
Die Höhepunkte sind zahlreich, 'Carcosa', 'Garuda' oder das bereits vorab veröffentlichte 'World Destroyer' gehören dazu, aber auch 'Choice Of Weapon' ist ein formidabler Kracher geworden. Doch am allerbesten gefällt mir das extrem eingängige 'Archangel' sowie der direkt folgende, das Album abschließende Doppelschlag aus 'In The Name Of Crom' und 'Where The Serpent Lies'. Denn erstens kann man mit Songs über Conan nie etwas falsch machen und zweitens zeigen die beiden Stücke in ihrer Kombination auch die ruhige und epische Seite von ATTACKER, die in den teils brachialen Liedern zuvor etwas in den Hintergrund gerückt wird.
Um das gelungene Album abzurunden, fehlt natürlich eine ordentliche Produktion und auch hier hat ATTACKER alles richtig gemacht, druckvoll aber nicht übertrieben modern, an den entscheidenden Stellen mit Ecken und Kanten und dennoch offen genug, um all die vielen kleinen Details zu hören, die gerade im Gitarrenbereich den Bandsound ausmachen, so klingt klassischer US-Metal in zeitgemäßem Sound.
Die Konsequenz aus all diesen Worten? Fans von klassischem Metal brauchen "Sins Of The World" und sollten schnellstmöglich zuschlagen. Besser und mit mehr Power klang US-Metal schon lang nicht mehr, in etwa seit "Giants Of Canaan", was die momentane Spitzenstellung von ATTACKER unterstreicht. "Sins Of The World" ist gegen Jahresende nochmal ein echtes Ausrufezeichen im Heavy Metal und ich bin restlos begeistert.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst