ATTIKA - Metal Lands
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2021
Mehr über Attika
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 26.02.2021
- Metal Lands
- 8 Track Days
- Like A Bullet
- Darkness Of The Day
- The Price
- Thorn In My Side
- Run With The Horseman
- Sincerely Violent
- Gold
- One Wish
Irgendwie wäre hier mehr drin gewesen.
Mit ATTIKA kehrt nicht gerade eine Legende des US Metal zurück. "Metal Lands" ist das erste Studioalbum seit 30 Jahren, und der damalige Zweitling "When Heroes Fall" ist guter Dritte-Reihe-US-Metal, den man kennen und mögen darf, aber eben auch nicht muss. Da waren Bands wie FORTÈ, STEEL PROPHET oder MYSTIC FORCE halt deutlich stärker. Das Achtziger-Tape-Debüt kenne ich bisher gar nicht, in Klassikerlisten ist es in der Regel aber nicht zu finden. Zwei der vier heutigen Musiker gehörten auch zum Original-Line-Up. Das ist natürlich gar kein übler Schnitt. 2020 war ja ein absolutes Fest für Langtime-Comebacks aus dem Genre - CIRITH UNGOL, PSYCHOTIC WALTZ, GLACIER oder HITTMAN übertrafen alle Erwartungen.
ATTIKA, so viel sei verraten, reiht sich in diese Liste nicht ein. Es gibt hier einige gute Songs - der Opener zum Beispiel bläst mich wirklich weg und ist klassischer US Metal in Reinkultur. Auch das groovige 'Like A Bullet' ist gefällig, 'The Price' hat einen starken Refrain. Aber es gibt auch zu viele Nummern, die nach etlichen Spins immer noch völlig an mir vorbeirauschen. Warum ist das so? Erst einmal finde ich den Sound zu basslastig, zu druckvoll. Er passt nicht zum US Metal. Klar gibt es ähnliche Sounds bei REVEREND oder VICIOUS RUMORS, aber auch da habe ich den Bass nie als so überpräsent empfunden. Der Gesang von Robert VanWart ist zudem bestenfalls ausreichend. Klar, technisch ist das alles ok. Aber da fehlt die Emotion, da fehlt auch alles mystische, was im US Metal ja oft die Krone der Faszination ist.
Und dann fehlen auch noch die richtig großen Hooklines, die mitreißen und gefangen nehmen. Bei vielen Songs merke ich beim Anhören: Das ist ganz in Ordnung. Aber wenn der Song vorbei ist, habe ich auch keine Erinnerungen mehr an ihn. Nach einer bestimmten Zahl an Spins sollte das bei so wenig komplexem Material eigentlich nicht mehr vorkommen.
Klar, das Album schaut super aus und macht sich sicher großartig als Shirtmotiv. Aber will ich es tragen, wenn ich mir nur an zwei oder drei Songs erinnere? Um das klarzustellen: Dieses Album ist kein Rohrkrepierer, es ist kein schlechtes Album. Aber nach den vielen überragenden Comebacks des Vorjahres ist es halt eher ein ordentlicher Aufguss als eine Offenbarung. Da hätte ich mir einfach mehr erwartet.
Anspieltipps: Metal Lands, Like A Bullet, The Price.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer