AUTOPSY - Morbidity Triumphant
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2022
Mehr über Autopsy
- Genre:
- Oldschool Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Peaceville
- Release:
- 30.09.2022
- Stab The Brain
- Final Frost
- The Voracious One
- Born In Blood
- Flesh Strewn Temple
- Tapestry Of Scars
- Knife Slice Axe Chop
- Skin By Skin
- Maggots In The Mirror
- Slaughterer Of Souls
- Your Eyes Will Turn To Dust
Solide Oldschool-Death-Vollbedienung der Legenden aus Kalifornien.
Seitdem Chris Reifert die Todesbleier AUTOPSY im Jahr 2009 zurück ins Leben geholt hat, befinden sich er und seine Mitstreiter Eric Cutler (Gesang, Gitarre), Danny Coralles (Gitarre) und Greg Wilkinson (Bass) auf einem kleinen Triumphzug. Bei Shows auf großen Festivals wird das Quartett bejubelt und auch im Studio läuft es rund, denn die vier Langdreher seit der Reunion trafen generell auf Begeisterung. "Morbidity Triumphant" ist nun der erste Langspieler seit "Skull Grinder", dem eine siebenjährigen Veröffentlichungspause folgte, die nur von der EP "Puncturing The Grotesque" im Jahr 2018 verkürzt wurde.
Musikalisch sind Reifert und seine Mistreiter anno 2022 ebenso flexibel wie AC/DC - ergo hat sich praktisch nichts verändert und die Kalifornier holzen (oder sollte ich lieber hacken sagen?) sich durch elf frische Kompositionen, die wie immer kurzweilig und knüppelhart ausgefallen sind. Entsprechend mundet das amerikanische Oldschool-Todesstahl-Menü auch auf dem fünften Langeisen seit der Reunion großteils hevorragend und liefert wieder einmal einige Highlights. 'Born In Blood' ist mit seinem schleppenden und fast doomigen Groove ein solches, während sich 'Tapestry Of Scars' und der Opener 'Stab The Brain' als brutale Death-Metal-Abrissbirnen entpuppen. Als solche tarnt sich auch 'Knife Slice Axe Chop', das zwar rasant beginnt, später aber komplett auf die Bremse tritt und sich sehr offenkundig an das BLACK SABBATH-Frühwerk anlehnt. Besonders überragend ist bei allen Nummern übrigens die Gitarrenarbeit von den Herren Cutler und Coralles, die uns nicht nur taumelnde und teilweise herrlich disharmonische Gitarrenleads bescheren, sondern auch immer wieder mit wunderbar brutalen und halsbrecherischen Riffs punkten.
Und trotz all des Lobs im vorherigen Abschnitt ist "Morbidity Triumphant" in meinen Ohren kein lupenreiner Triumphzug. Es mag ein sehr subjektiver Gedanke sein, doch ab und an mutet mir das neue Songmaterial bei allen offenkundigen Stärken ein wenig zu sehr als Dienst nach Vorschrift an. Ja, die Riffs sind stark und auch in Sachen Songwriting macht der Vierer hier vieles richtig, aber wie auch vielen AC/DC-Platten der vergangenen Jahre fehlt mir dieses ganz große Glanzlicht, das den Silberling aus der Diskografie der Band herausstechen lassen würde. Wenigstens der Sound setzt in meinen Ohren aber noch einmal ein deutliches Ausrufungszeichen, klingt herrlich oldschoolig und befördert mich beim Hören direkt zurück in die Achtziger. Das passt wie die Faust aufs Auge.
Eine Benotung des Gehörten fällt mir dann auch irgendwie schwer, denn rein objektiv - wenn man bei der Bewertung überhaupt von Objektivität sprechen kann - ist "Morbidity Triumphant" starker Oldschool Death Metal, der AUTOPSY-Fans auf der ganzen Welt glücklich machen wird. Mir persönlich fehlt aber der letzte Kick, um die Scheibe anderen Todesstahl-Massakern diesen Jahres vorzuziehen, sodass ich am Ende bei 7,5 Punkten mit starker Tendenz nach oben lande.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs