AVATAR - Thoughts Of No Tomorrow
Mehr über Avatar
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Gain/Cargo Records
- Release:
- 22.09.2006
- Bound To The Wall
- And I Bid You Farewell
- Last One Standing
- War Song
- The Willy
- My Shining Star
- My Lie
- Stranger
- The Skinner
- Sane?
- Slave Hive Meltdown
Tatort Weert, 3. November 2006: Eine junge schwedische Band namens AVATAR stapft bedächtig auf die Bühne, holt noch einmal tief Luft und reißt eine der geilsten Support-Shows ab, die ich je während eines Heavy-Metal-Konzerts gesehen und gehört habe. (Und eine der schwächsten, die ich je gesehen habe. So unterschiedlich sind Geschmäcker – PK) Die fünf jungen Mannen aus dem Herzen Schwedens spielten zwar eine recht bekannte Variante des Death Metals, nämlich den melodischen Göteborg-Sound, traten dabei aber so was von rotzfrech und selbstbewusst auf, dass einem Angst und Bange werden konnte, ob der Professionalität dieser Underground-Truppe.
Nun sitze ich hier nach einem weiteren Durchlauf des Debütalbums "Thoughts Of No Tomorrow" und bin noch immer völlig begeistert. Auch wenn es noch gar nicht so enorm lange her ist, dass der klassische Melodic-Death aus Schweden seine Blütezeit hatte, bekommt man schon nostalgische Gefühle, wenn man die melodische Raserei dieser Jungspunde um die Ohren bekommt. Songs wie das aggressive 'And I Bid You Farewell' oder das flotte 'The Willy' bieten die beste DISMEMBER/IN FLAMES-Mischung seit einer halben Ewigkeit, während eingängige Stücke wie das live bereits erfolgreich erprobte 'Bound To The Wall' sowie das abwechslungsreiche 'Stranger' beweisen, dass die Band durchaus anspruchsvoller zu Werke gehen kann, ohne dabei Energie zu verlieren.
Ich sehe Frontmann Johannes Eckerström noch immer leibhaftig vor mir stehen, wie er mit wachsender Inbrunst ins Mikro grölt und einem Orkan gleich die Haare nach hinten bläst. Hier stehen die Zeichen auf Sturm, sowohl im Bezug auf das zur Schau gestellte Talent beim Songwriting als auch hinsichtlich der vielen angenehmen Tempovorstöße, von denen man gar nicht genug bekommen kann. Hinzu kommt außerdem, dass die Band äußerst bodenständig agiert, auf jeglichen Bombast sch...t und damit nichts anderes darbietet als die ursprüngliche Basis eines in dieser Form lange nicht mehr da gewesenen Sounds. Wer auf die ersten beiden Werke von IN FLAMES respektive DARK TRANQUILLITY steht und auch die Aggression von DISMEMBERs "Hate Campaign" liebt, wird bei AVATARs Debütalbum vor Freude weinen - ganz gleich, ob die Band nun innovativ musiziert oder nicht.
Anspieltipps: Bound To The Wall, My Shining Star, Stranger
- Redakteur:
- Björn Backes