AXXIS - Time Machine
Mehr über Axxis
- Genre:
- Melodic Hardrock
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 26.01.2004
- Mystery Of Time (Intro)
- Angel Of Death
- Time Machine
- Wind In The Night (Shalom)
- Lost In The Darkness
- The Demons Are Calling
- Wings Of Freedom
- Dance In The Starlight
- Battle Of Power
- Alive
- Gimme Your Blood
- Don't Drag Me Down
Wohin soll denn die Reise gehen?
Bereits im Vorfeld stand die Produktion von "Time Machine" unter keinem guten Stern. Rechtzeitig zu Beginn der Aufnahmen taucht Schlagzeuger und Gründungsmitglied Richard Michalski ab. Bis zum heutigen Tage weiß keiner der Bandmitglieder, wo er sich aufhält bzw. wie es ihm geht. (Mehr dazu im Interview mit Harry Oellers in Kürze). Zuerst wurden die Aufnahmen der Drumparts zurückgestellt, da man immer noch hoffnungsfroh war, dass Richard wieder auftauchen würde. Als dann produktionstechnisch nichts mehr ging, sprang kurz entschlossen Kosta Zafiriou von PINK CREAM 69 ein. Ebenfalls beendete man die Zusammenarbeit mit Massacre Records und befand sich fortan auf der Suche nach einem neuen Label, die mit dem Kontrakt mit AFM glücklich endete.
Auch mit ihrem achten Studioalbum stellen AXXIS ihr Können eindrucksvoll unter Beweis. Nach dem Verklingen des Intros ’Mysterie Of Time’ wird es schon zum Auftakt ’Angel Of Death’ sehr verheißungsvoll. Die einprägsamen Chorgesänge "Deus Angelus Mortifer" bohren sich in die Hirnwindungen und lassen sich selbst von dem mächtigen Doublebass-Gewitter nicht vertreiben. Der Song hat das Zeug zum Klassiker. Auch beim folgenden Titeltrack wird ordentlich auf die Tube gedrückt und auch hier ist das imposante Schlagzeugspiel von Kosta sehr auffällig. Die Drums klingen mächtiger denn je. Mit der Verpflichtung des Griechen ist den Jungs ein Glücksgriff gelungen, und dieser kann seinen Schützlingen erstmals auch spieltechnisch unter die Arme greifen. Wer es noch nicht wissen sollte, Kosta ist hauptberuflich bei der Agentur Bottom Row beschäftigt und darf sich dort um die Belange von AXXIS kümmern.
Doch es wird nicht nur ordentlich Gas gegeben! Mit ’Wind In The Night (Shalom)’ kommt die erste Hymne, deren Ohrwurmqualitäten unüberhörbar sind. Der Text ist zwar politischen Inhalts – das Stück handelt vom Konflikt Israel/Palästina – dennoch versprüht er trotz der ernsten Thematik eine positive Ausstrahlung. Das Songwriting-Duo Weiß und Oellers scheut sich nicht davor, dieses glühende Eisen anzufassen und verarbeit seine Gedanken bzw. Ansichten in dem Stück. Ebenso wie bei ’Wings Of Freedom’, das vom Irak-Krieg handelt.
Über die typischen Trademarks verfügen die Abgehnummern ’Lost In The Darkness’, ’Gimme Your Blood’ und ’The Demons Are Calling’, die in gewohnter Manier das Haus rocken. Gekonnt werden nahezu bei allen Stücken eingängige Melodien mit dem nötigen Pfund Härte gepaart und setzen den Hörer immer wieder in Verzückung. Die Stimme von Bernhard Weiß war schon immer ein zweischneidiges Schwert und ließ wenig Raum für Diskussionen. Entweder liebt oder hasst man sie. Die Gesangsleistung der sympathischen Plaudertasche ist dato auf jeden Fall unanfechtbar. Für mich ist auf “Time Machine“ kein einziger Ausfall zu verzeichnen.
Nach dem genialen Comebackalbum "Back To The Kingdom" im Jahr 2000 und dem eher beschaulichen Nachfolger “Eyes Of The Darkness“ hätte ich persönlich nicht mehr mit so einem Hammeralbum gerechnet. Irgendwie hat “Time Machine“ von allen Alben etwas mitbekommen und bietet einen Querschnitt durch eine nun schon fünfzehn Jahre andauernde Karriere. Ein Karriere, die alle Höhen und Tiefen auf dem Weg zur Spitze der deutschen Hardrock-Liga durchlebte. Für mich gehören AXXIS zu den ganz großen Bands in Deutschland. Trotz all der Widrigkeiten im Vorfeld der Produktion ist "Time Machine" ein kleiner Diamant in der Veröffentlichungsflut der ersten Wochen des Jahres 2004.
Anspieltipps: Angel Of Death, Wind In The Night, Lost In The Darkness, The Demons Are Calling
- Redakteur:
- Frank Hameister