BAD HABIT - Above And Beyond
Mehr über Bad Habit
- Genre:
- AOR
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 23.01.2009
- I Don't Want You
- Just A Heartbeat Away
- Don't Want To Say Goodbye
- Let Me Be The One
- A Lot To Learn
- I Believe
- Above And Beyond
- My Confession
- Let Me Tell You
- Surrender
- Calling Your Name
- Never Gonna Give You Up
- I Need Someone
Geschmackvoller Rock aus dem hohen Norden.
AOR - Adult Oriented Rock. Oder: Achtung, Oldies rocken. AOR ist also Rock, der sich an ältere Semester richtet. Der einerseits den Anspruch hat, dem verfeinerten Geschmack eines erfahrenen Publikums zu genügen, und der andererseits so friedlich ist, dass er uns Alte nicht aufschreckt, Schonkaffee für die Ohren.
Beides gilt auch für BAD HABIT. Auf ihrem neuen Album "Above And Beyond" beweisen sie ihr Talent für gute, eingängige Melodien, die jedem Stück ein eigenes Gesicht geben. Gerockt wird aber eher verhalten. Mit 'I Don't Want You', zu dem auch ein Video gedreht wurde, startet das Album mäßig, wird aber schlagartig besser mit dem härteren 'Just A Heartbeat Away'. Ebenfalls sehr gelungen ist die Ballade 'Let Me Be The One', die durchweg die Spannung hält und bei der Gitarren und Klavier schöne Akzente setzen. Nachdem "Above And Beyond" mit 'I Believe' am härtesten gerockt hat, folgen einige Stücke, die keineswegs schlecht sind, aber auch nicht herausragen. Erst mit der Ballade 'Surrender' haben BAD HABIT wieder ein Glanzstück am Start - und setzen mit 'Calling Your Name' gleich noch einen drauf. Diese Nummer greift die JOURNEY-Tradition melancholischer Halbballaden auf, wirkt aber durch die Könnerschaft der Truppe nicht abgekupfert.
BAD HABIT sind aus Schweden, ihre Scheibe hört sich jedoch - kaum überraschend - sehr amerikanisch an. Einige Stilmerkmale, vor allem synthetische Sounds, erinnern an das Jahrzehnt der 80er, als der AOR wie auch BAD HABIT ihren Anfang nahmen, dennoch klingt das Album durch die moderne Produktion nicht angestaubt. Ihre besten Momente hat "Above And Beyond", wenn eindeutig Rock oder eindeutig Ballade angesagt ist, während laue Mid-Tempo-Stücke weniger befriedigen. Aber es ist ja nichts Neues, dass klare Entscheidungen der Qualität förderlich sind. Auf durchgängig hohem Niveau bewegen sich die etwas zurückhaltende, aber souveräne Gitarrenarbeit von Hal Marabel, dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied, und Sven Cirnski sowie die glasklare Produktion von FLOWER KING Jonas Reingold. Dessen Ex-Kollege Jaime Salazar ist hier am Schlagzeug zu hören.
Anspieltipps: I Believe, Above And Beyond, Calling Your Name
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser