BATTLEROAR - Blood Of Legends
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2014
Mehr über Battleroar
- Genre:
- Epic Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Cruz Del Sur Music (Soulfood)
- Release:
- 02.05.2014
- Stormgiven
- The Swords Are Drawn
- Poisoned Well
- Blood Of Legends
- Immortal Chariot
- The Curse Of Medea
- Valkyries Above Us
- Chivalry
- Exile Eternal
- Relentless Waves
Ein episches Meisterwerk<br />
Nach längerer Pause kehrt BATTLEROAR mit "Blood Of Legends" in die Plattenregale der Welt zurück. Diese Pause brachte eine ganze Reihe von Veränderungen mit sich und manch ein Fan der Griechen blickt dem neuen Album auch mit einiger Skepsis entgegen. Denn der Vorgänger "To Death And Beyond" ist ein wahrer Klassiker des Epic Metals und etablierte BATTLEROAR als eine der wichtigsten und besten aktiven Bands des Genres. Doch seit der Veröffentlichung sind sechs lange Jahre vergangen, in denen die Bandbesetzung kräftig durchgewirbelt wurde.
Die wichtigsten Änderungen sind wohl die Hinzunahme eines Geigers und der Einstieg von Gerrit P. Mutz (SACRED STEEL) als neuer Sänger. Insofern ist die Frage, ob das neue Album noch nach BATTLEROAR klingt, eine berechtigte und "Blood Of Legends" ist sicher eines der am gespanntesten erwarteten Alben im Epic Metal. Nach eingehendem Verhör fällt mein Urteil jedoch rundum positiv aus. Ja, das hier ist BATTLEROAR, auch wenn es anders klingt, als früher und das neue Album ist ein absoluter Pflichtkauf für Freunde epischen Heavy Metals geworden.
Die Gründe hierfür sind so einfach wie einleuchtend und hören auf die Namen 'Poisoned Well', 'Immortal Chariot', 'The Curse Of Medea' oder 'Valkyries Above Us'. Es sind schlichtweg nur unglaublich starke Lieder auf diesem Album, die neue Elemente im Bandsound gekonnt mit den besonderen Qualitäten der Vergangenheit verbinden. Die Geige passt sich vorzüglich in die Lieder ein und unterstreicht die melancholische Note, die die Musik BATTLEROARs immer schon ausgezeichnet hat. Und Gerrit? Nun, der singt so eigenständig, beschwörend und charismatisch, wie man es von ihm gewohnt ist, findet aber auch für BATTLEROAR eine ganz eigene Stimme, die irgendwo in der Mitte zwischen seinem Gesang bei SACRED STEEL und DAWN OF WINTER liegt. Kraftvoll, heldenhaft und pathetisch im einen Moment, eindringlich und verzweifelt im nächsten, der Mann schafft es, den unterschiedlichen Stimmungen auf dem Album voll und ganz gerecht zu werden. Pathos, Epik und große Emotionen finden sich in jedem Lied, ohne dass die Atmosphäre jemals in billigen Kitsch kippt, was gerade auch Gerrits Verdienst ist.
Der Opener 'The Swords Are Drawn' marschiert in bester Epic-Metal-Tradition voran und wer hier nicht die Faust ballt und in den Refrain einstimmt, dem ist nicht mehr zu helfen. Doch direkt danach geht es mit 'Poisoned Well' in die andere Richtung und in über sieben Minuten wird die doomige Verzweiflung geradezu zelebriert. Hier hat dann auch die Geige ihren ersten großen Auftritt und schafft es herrlich, die Stimmung des Lieds zu unterstreichen. Weiter geht es mit klassischen Hymnen in Gestalt des Titelsongs und 'Immortal Chariot', bevor 'The Curse Of Medea' nach schwelgerisch-ausladendem Beginn gegen Ende eine weitere, aggressivere Seite der Band offenbart. Mit dem abgehackten Gesang und den thrashigen Riffs erinnert das Stück an die frühen SKYCLAD, ein großes Kompliment für ein weiteres großartiges Lied. Alle Register werden dann im gigantischen 'Valkyries Above Us' gezogen, mit Chor, Orchestrierung und tollen Melodien schafft es das Stück jedes Mal, mir eine Gänsehaut zu verpassen. An dieser Stelle müssen auch die Texte lobend erwähnt werden, die sich angenehm von den platten Klischees des Epic Metal fernhalten und stets einen düsteren Unterton haben. Nach solch einem emotionalen Parforce-Ritt ist es schwer, die Spannung zu halten, doch das energische 'Chivalry' mit harschem Gesang im Mittelteil meistert die Herausforderung mühelos. Der Abschluss fällt mit 'Exile Eternal' und dem folgenden Instrumental dann getragen und pathetisch aus, was den Spannungsbogen des Albums zu einem versöhnlichen Ende bringt.
BATTLEROAR hat es geschafft, sich neu zu erfinden, ohne das Erbe der Band zu vergessen. Eine Aufgabe, an der schon viele gescheitert sind. Alleine dafür gebührt der Band mein Respekt, für ein durch und durch großartiges Album, das mich vom ersten Ton des atmosphärischen Intros bis zum Verhallen der letzten Note des abschließenden 'Relentless Waves' berührt, mitreißt und begeistert, gibt es die Höchstnote und all die Lobeshymnen, die mir einfallen.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst