BELL WITCH - Demo 2011
Demo 2011
Mehr über Bell Witch
- Genre:
- Funeral Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.10.2011
- Beneath The Mask
- I Wait
- Mayknow
- The Moment
05.01.2012 | 11:56
Doomschmuck.
Darauf, dass es sich teilweise sehr lohnt, durch die Blogs der Doomster zu schleichen, ist schon mehrfach ausdrücklich hingewiesen worden. Auf einem dieser Streifzüge und vor allem in den Hitlisten einschlägiger "Best-Of-Doom-2011-Listen" wurde dieses vierteilige Demo von BELL WITCH aus Seattle mehrmalig wärmstens empfohlen. Und die, die das sagen und denken und vorher und immer wieder hörten, sie haben Recht getan, es zu empfehlen. Denn es ist ein bitterschön. Es kann süchtig machen. Dunkeldunkeldusteres Stück - schleichend waberndes Gift.
Da vertonen zwei die schaurige Wahrheit, dass der eigene Zerfall, der Kontrollverlust dermaßen schleppend und doch so unaufhaltsam näherkriecht. Unaufhörlich, wie das bei jedem von uns ganz nebenbei auch parallel passiert.
Da vertonen zwei die schaurige Wahrheit, dass der eigene Zerfall, der Kontrollverlust dermaßen schleppend und doch so unaufhaltsam näherkriecht. Unaufhörlich, wie das bei jedem von uns ganz nebenbei auch parallel passiert.
Die Verzweiflung darüber wechselt sich mit der langsam gewisser werdende Einsicht ab, dass genau dieser Zeitlauf nicht aufhaltbar und wieder umkehrbar ist.
Die beiden Kernstücke 'I Wait' und 'Mayknow', zwölf und achtzehn Minuten lang, sind zu gerechten Monstren gewachsen, aus dem tiefstem Bassbrunnen wallen chorale Gesänge heraus, in die sich die Seele sofort verlieben wird, nicht weniger! "Verliebt" steht hier!
Stockend zwar, doch nie versiegend dabei das unaufhörliche Knistern des immer präsenten Schlagwerkers Adrian Guerra, der seine Hölzer über alle seine Rundlinge tanzen läßt. Dabei übernimmt der die dunklen, den Funeral Doom streifenden Silben, nachdem sich Bassvokalist Dylan Desmond als zweiter Teil des rastabezopften Duos in der bereits erwähnten Wehleidigkeit kundgetan hat. Jener Desmond versteht es auch, in den beiden anderen unbesungenen Stücken mit seinem Bass eine Stimmung zu erzeugen, als zöge hier eine tieftriefende Nebelwand vorbei.
Oh, das hört sich so gut an. Oh, Du schöne Zukunft, die Du unsere Zuversicht frisst, sage uns, wann dieses überdurchschnittlich talentierte Kollegium seinen so redlichen Endzeitsound in neunundsiebzigminütiger Albumlänge darniedergießt. Die müssen das. Sonst seh' ich schwarz.
Und zu hören und zu kaufen gibt es den Dunkelschmuck von BELL WITCH hier.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben