BELL WITCH - Mirror Reaper
Mehr über Bell Witch
- Genre:
- Atmospheric Funeral Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Profound Lore Records
- Release:
- 20.10.2017
- Mirror Reaper
BELL WITCH liefert Seelenlava.
Tja, BELL WITCH. Was eigentlich ist dazu zu sagen, ohne dass man auch nur in Ansätzen diese tiefe Melancholie auch nur in Ansätzen streifen könnnte! Durchstreifen ist bei einem Stück von knapp 84 Minuten auch die falsche Wortwahl. Das Duo aus Seattle, im Frühjahr 2018 auf ihrer Riesentour durch Europa vielerorts anzutreffen, gibt es seit 2010 und bringt in regelmäßigen Abständen ihre Ungetüme unter die Nihilisten dieser Welt.
Wie die beiden Männer das allabendliche Wiederspiel ihrer Depressionsepen selbst verarbeiten, sei mal der dunklen Welt der Spekulationen überlassen. Faszination üben diese gewaltigezarten Ungetüme deshalb aus, weil ihre bergschwere Doomigkeit, das eiserne Dröhnen aus den Tiefen der Seelen mit verletzlich dahingehauchten Melodieschwaden durchsetzt sind, die eben auch direkt aus diesen unseren Seelen zu stammen scheinen. Hier Minutenzeitpunkte oder Zäsuren für das Stück 'Mirror Reaper' anzugeben, wann wir welchen Part wir davon finden, unterlasse ich bewusst, weil das Gesamte nur als Brocken richtig zur Geltung kommt. Und auch gern als Botschaft verstanden werden kann und sollte, die Zeit für das intensive Hören intensiver Musik zu nutzen. Nur so viel: Mit den choralen Gesängen ab Minute 50 etwa kann sich BELL WITCH gern auch mit 40 WATT SUN vergleichen lassen. Nur eben mit dem Unterschied, dass sich an diese Wunderschönheit der durchbrochenen Stille ein wunderschönes Tiefgrollen anschliesst und die Stärke des Duos auch in diesem Bereich beweist.
Also: Zeit nehmen, hinsetzen, Seelenarbeit betreiben, BELL WITCH hören.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben