BEVERLY, CAMMIE - House Of Grief
Mehr über Beverly, Cammie
- Genre:
- Dark Pop
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Icons Creating Evil Art / Rough Trade
- Release:
- 21.02.2025
- House Of Grief
- For The Sake Of Being
- Running
- Paraffin
- Another Room
- Rivers
- Kiss Of The Moon
Erster Alleingang der OCEANS OF SLUMBER-Sängerin.
Man könnte nun spekulieren, ob "House Of Grief" auf diesen Seiten ein Thema wäre, würde die Hauptakteurin nicht parallel auch bei OCEANS OF SLUMBER für den Gesang verantwortlich zeichnen. Cammie Beverly hat allerdings in den vergangenen Jahren die Notwendigkeit erkannt, ihre künstlerische Freiheit außerhalb des Bandkontextes auszuleben und sich parallel zu ihrer hauptamtlichen Tätigkeit nun die entsprechenden Freiräume geschaffen, um einen finsteren Art-Pop-Rahmen zu schaffen, in dem ihre Stimme noch weitaus intimer und intensiver zur Geltung kommt als bei OCEANS OF SLUMBER. Und zu diesem Schritt kann man die junge Dame letztendlich auch beglückwünschen.
Der eher stille Rahmen ihres ersten Soloalbums ist aber dennoch ein wenig überraschend, weil Beverly einige Kreuzungen überquert, die bei ihrer Hauptkapelle sicherlich keinen Anklang finden würden. So bewegt sich die Sängerin zwischen minimalistisch instrumentierten Soul-Fragmenten, alternativen Gothic-Pop-Strukturen und einigen Singer/Songwriter-Tendenzen, die durchaus auch Parallelen zu erfolgreichen Künstlern wie Adele aufweisen. Damit entfernt sich Cammie Beverly dann auch deutlich von den bisher vertrauten Ursprüngen.
Der finale Output gibt ihr jedoch in allen sieben Kompositionen recht, da sie ihr gesamtes Stimmvolumen einbringen kann, um bewegende Balladen zu inszenieren, ein bisschen Soul-kompatible Theatralik einzustreuen und nebenbei auch mit dezenten R&B-Querverweisen auf ihre eigentlichen Wurzeln zu verweisen. Die instrumentale Begleitung wiederum erinnert bisweilen an die ruhigeren Momente aus der MASSIVE ATTACK-Diskografie. Das soll heißen, reduzierte Elektronik, düstere Harmonien und trippige Arrangements spielen hier eine zentrale Rolle, geben der Künstlerin aber exakt den passenden Rahmen, um ihr kraftvolles Organ voll und ganz entfalten zu können.
Gerne darf "House Of Grief" der Auftakt zu weiteren Alleingängen von Cammie Beverly sein, da auch das alternative Setting wunderbar mit ihren musikalischen Fähigkeiten harmoniert. Die erste Soloscheibe mag im metallischen Kontext womöglich ein bisschen Off-Topic sein, als bewegendes Ohrenkino ist die Platte aber definitiv richtig stark geworden!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes