BEYOND THE BLACK - Lost In Forever
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Beyond The Black
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.75
- Label:
- Airforce 1 Records / Universal Music
- Release:
- 12.02.2016
- Lost In Forever
- Beautiful Lies
- Written In Blood
- Against The World
- Beyond The Mirror
- Halo Of The Dark
- Dies Irae
- Forget My Name
- Burning In Flames
- Nevermore
Das werden wieder sehr viele Menschen lieben!
Das Wichtigste zuerst: "Lost In Forever" ist musikalisch nicht viel anders und qualitativ mindestens genauso gut wie "Songs Of Love And Death". Und da Letzteres mein mit Abstand meistgehörtes Album 2015 war, kann ich mit der Neuen nichts anderes als hochzufrieden sein. BEYOND THE BLACKs atemberaubende Karriere wird also mit derselben Geschwindigkeit weiter nach oben gehen und das Ende wird nichts anderes als die Weltspitze sein. Jedenfalls in den Augen eines Fanboys. Und die SCORPIONS, finde ich, haben mit diesem Opener für die kommende Tour ein Gold-Los gezogen.
Doch jetzt höre ich sie schon wieder, die Kritiker, die der Band statt Gold Pech und Schwefel wünschen und nicht akzeptieren können, dass eine Band mit scheinbar aller Macht in die Medien gepusht wird. Und jawohl, im Booklet steht es schwarz auf weiß: Die Credits fürs Songwriting gehen größtenteils an gewisse Herren namens Krech, Nissen und Braun, ihres Zeichens Inhaber einer Mainstream-Song-Fabrik namens "Elephant Music". Die schreiben auch für FAUN und SANTIANO, was ja noch ganz ordentlich ist. Sie sind aber auch für schlimme Ohren-Verbrechen wie den "Schnappi" oder DJ ÖTZI verantwortlich. Jaja, da wird die Underground-Szene wieder toben, wenn ein solches Umfeld nun auch noch ein "Metal"-Album auf den Markt bringt. Wie ihr das nun beurteilt, und ob dies für euch eine Rolle spielt, Musik gut bzw. nicht gut zu finden, überlasse ich ganz allein und ohne Wertung euch.
Ich für meinen Part höre "Lost In Forever" und bin einfach nur noch glücklich! Es braucht keine drei Durchläufe und man hat die Songs intus. Der Sound vom Großmeister für Symphonic Metal Sascha Paeth ist fantastisch. Rund, voluminös, transparent, auch bei großer Lautstärke angenehm und im positiven Sinne geglättet. Dabei wird das Juwel von BEYOND THE BLACK - Sängerin Jennifer Haben - stets glänzend und schillernd ins Zentrum gerückt. Ihr wurden Lieder wie teure Maßanzüge auf dem Leib geschneidert, von denen man live und im Wohnzimmer einfach mitgerissen werden MUSS, und ihre sympathische Mannschaft bietet dazu ein bockstarkes, hochprofessionelles und dabei immer noch künstlerisch sehr ambitioniertes Fundament. Jedes Solo von Nils Lesser sitzt wie eine Eins und ist ein Höhepunkt des jeweiligen Songs. Klampfer und Band-Sprachrohr Christo setzt mit ein paar fetten Growls kurze Akzente, und zeigt sich hier deutlich verbessert. Alle Arrangements wirken ausgewogen und durchkomponiert, sparen aber bei allem Pop-Appeal nicht an dem kleinen Schmankerl für den genau Hinhörenden. Sprich: alles sitzt, passt, wackelt und hat Luft. Und so ist BEYOND THE BLACK hören für mich wie frisch verliebt bei Sommersonne mit der Liebsten im Park liegen und happy sein. Oder sagen wir lieber: Das ist Eskapismus pur. Ob Symphonic Power ('Dies Irae', 'Heaven In Hell'), Metal mit Pop-Schlagseite ('Forget My Name', 'Halo Of The Dark') oder Balladeskes ('Against The World', 'Love's The Burden'), Jenny trifft bei jedem Song den richtigen Ton, um mir Gänsehaut zu bereiten. Ich frage mich, wie man dieses Mädchen nicht lieben kann, und wie blöd man müsste müsste, sie nicht der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Klar ist das manchmal ein wenig kitschig ("You and me against the world"), doch diese Welt braucht so etwas! In diesen Zeiten dringender als jemals zuvor. Und wenn ich dann auf Facebook Hass- und Hetz-Kommentare gegen BEYOND THE BLACK lesen muss, die vielen in heutigen politischen Diskussionen geäußerten Statements an Armseligkeit in nichts nachstehen, macht mich das nur noch traurig. Zu so einer Szene möchte ich nicht gehören.
Stattdessen gibt es von mir ein aufrichtiges Danke. Danke Elephant Music, danke Wacken Foundation, danke Sascha Paeth und danke danke danke Nils, Erwin, Michael, Christo und Jenny für Eure vorbildliche Einstellung, eure große Musikalität, eure positive Ausstrahlung, euren Enthusiasmus und eure Liebe zu den Fans. Jeder Mensch auf der Welt soll Euch hören dürfen. Ich wünsche Euch Glück auf dem Weg nach ganz oben. Ihr schafft das!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Thomas Becker