BEYOND THE BLACK - Lost In Forever
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Beyond The Black
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.75
- Label:
- Airforce 1 Records / Universal Music
- Release:
- 12.02.2016
- Lost In Forever
- Beautiful Lies
- Written In Blood
- Against The World
- Beyond The Mirror
- Halo Of The Dark
- Dies Irae
- Forget My Name
- Burning In Flames
- Nevermore
Durchschnittlicher Pop-Metal von den Senkrechtstartern aus Mannheim.
Kaum eine andere Band im deutschen Metal-Sektor ist im letzten Jahr im Internet das Ziel von so viel Häme, Spott und Hass gewesen wie die Symphonic-Pop-Metaller BEYOND THE BLACK. Die meisten Metalfans nehmen den Mannheimern dabei den medialen Rummel übel, der auf Betreiben ihres Labels hin um die Band herum veranstaltet wird. Schnell fallen dann auch Begriffe wie "Ausverkauf" oder "Retorten-Band". Einen wirklichen Vorwurf kann man der jungen Truppe aus dem Hype aber eigentlich nicht machen, denn wenn wir ehrlich sind, würde niemand, der jemals in einer Band aktiv war, ein gutes Angebot von einem der großen Major-Labels ausschlagen. Trotzdem sollte man angesichts der Veröffentlichung des neuen Longplayers "Lost In Forever" kritisch hinterfragen, ob der kometenhafte Aufstieg der Band auch von musikalischen Qualitäten untermauert wird.
Wer aber auf eine deutlich Verbesserung zum etwas eintönigen Vorgänger "Songs Of Love And Death" gehofft hatte, dessen Erwartungen werden bereits bei einem Blick auf die Credits für das Songwriting der Scheibe getrübt. Hier finden sich nämlich größtenteils die Namen der drei Inhaber von Elephant Music, die mit ihrer Pop-Song-Fabrik für solche musikalischen Katastrophen wie FAUN, SANTIANO oder DJ ÖTZI verantwortlich sind. Auf "Lost In Forever" versuchen sich die Herrn Krech, Nissen und Braun nun mal an einer richtigen "Metal"-Platte, was ihnen aber mehr schlecht als recht gelingt, denn ihre Wurzeln, die im 08/15-Pop liegen, können die Songschreiber einfach nicht verbergen.
Dementsprechend poppig startet das Album dann auch mit dem Titelsong 'Lost In Forever', der zwar einige schöne Melodien bietet, aber trotzdem insgesamt eher so klingt als hätten sich zwei Metal-Gitarristen in eine Popband verirrt. Die glatte und radiotaugliche Produktion tut dann ihr übriges dazu, um dem Song jegliche Kanten und damit auch jeden Wiedererkennungswert zu nehmen. Leider bleibt der Opener in dieser Hinsicht keine Ausnahme, denn auch das übrige Material bewegt sich irgendwo zwischen netten Balladen von der Stange und etwas härteren Popsongs, wobei insbesondere das recht eindimensionale Songwriting negativ auffällt. So geht die Scheibe alles in allem recht schnell ins Ohr, verschwindet aber ebenso schnell auch wieder aus dem Gedächtnis des Hörers und spätestens nach dem fünften Hördurchlauf hat man sich schlussendlich an den stromlinienförmigen Mainstream-Melodien endgültig satt gehört. Schade, denn eigentlich haben die Mannheimer an ihren Instrumenten wirklich etwas auf dem Kasten. Sängerin Jennifer Haben hat zwar keine herausragende Stimme, trotzdem liefert sie auf dem neuen Silberling eine hörenswerte Vorstellung ab und auch die Gitarristen Christopher Hummels und Nils Lesser wissen durchaus ihre Instrumente zu bedienen, doch kommen diese Qualitäten bei dem unfassbar belanglosen Songmaterial auf "Lost In Forever" nicht wirklich zur Geltung.
So kann ich am Ende die Kritiker der Band doch ein wenig verstehen, denn ohne die mediale Kampange des Labels würde das Sextett wahrscheinlich noch immer ausschließlich die Wände des eigenen Proberaums mit seiner Musik beglücken. Muskalisch jedenfalls fehlt dem neuen Longplayer jegliche Substanz, stattdessen liefert die Scheibe nett vertonte Belanglosigkeit. Warum ist die Band dann trotzdem so erfolgreich? Zum Teil mag das am extrem sympathischen Auftreten der Truppe um Frontfrau Jennifer liegen, den Rest kann ich mir aber nur mit dem vielen Geld erklären, das die Plattenfirma in die Promotion der Band investiert.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs