BLACK FATE - Ithaca
Mehr über Black Fate
- Genre:
- Progressive Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rockshot Records
- Release:
- 12.11.2020
- From Ashes & Dust
- Ithaca
- Maze
- Savior Machine
- Fortress Of Solitude
- Nemesis
- Secret Place
- Reach For The Stars
- Rainbow's End
- One Last Breath
- Queen Of Shadows
- Circle Of Despair
Das griechische Progressive-Power-Metal-Flagschiff ist auf Kurs!
Ach ja, so eine gut abgehangene Mischung aus Melodic-, Progressive- und Power Metal kann einem in der richtigen Stimmung reinlaufen wie eine frisch gezapfte Gerstenkaltschale an einem heißen Sommertag. Die hellenische Formation BLACK FATE aus Larisa am Fuße des Olymps verwöhnt die Ohren der geneigten Hörerschaft schon seit dreißig Jahren mit einer solchen Ménage-à-trois der eher schöngeistigen Metal-Spielarten. Damit wurde sie tatsächlich ein Jahr vor einer deutlichen bekannteren Band gegründet, mit der sie durchaus zu Recht oftmals verglichen wird: KAMELOT. Damit sollte der Copycat-Vorwurf schon im ersten Absatz dieses Textes vom Tisch sein. Dennoch: Genre-Aficionados werden auch bei den ersten Klängen der aktuellen Scheibe "Ithaca" sofort an die mittlere Phase der US-amerikanischen Stil-Ikonen mit dem legendären Khan am Mikro - also nach dem reinen Power Metal und vor dem Theater Metal - denken. Aber es gibt nun wahrlich schlechtere Assoziationen.
Auf ihrem vierten Studio-Album gelingt es den Musikern von BLACK FATE wirklich gut, ihren Markenkern mit diversen Duftnoten von beiden Seiten des Atlantiks anzureichern. Zwischendurch schauen HEIR APPARENT und LETHAL kurz auf einen Ouzo vorbei, und zu später Stunde stecken auch schon mal Landsmann Gus G. und Konsorten ihre Powerriff/Doublebass-Köpfe zur Tür herein. So entsteht ein gediegener, sehr angenehmer Sound, dem es an nicht viel fehlt - außer vielleicht an ein paar mehr echten Hits. Exzellenten, hoch dynamischen Kompositionen wie dem Titelsong, meinem persönlichen Favoriten 'Savior Machine' oder dem zwischen aufgewühlt und harmonisch pendelnden 'Queen Of Shadows' stehen auch einige Lieder mit vereinzelten Längen und wackligen Spannungsbögen gegenüber. Man würde sich manchmal etwas zwingendere Arrangements und die eine oder andere alles abräumende Killer-Hookline wünschen. Nein, ich verwende den leidigen Vergleich vom Anfang nicht noch mal.
Summa summarum muss allerdings festgehalten werden, dass ich hier auf hohem Niveau klage. "Ithaca" ist in allen Takten mindestens gut und zu jeder Sekunde hörenswert, eine schöne Platte zum Genießen für Feinschmecker. Die lieben Metal-Leute mit weniger Affinität für die im ersten Satz vom Rezensenten aufgezogene Schublade ziehen von meiner Wertung bitte einen Punkt ab. Lob gibt es noch für das schöne Artwork, in dem das Odysseus-Thema aufgegriffen wird. Nicht verstehen kann ich, dass es anno 2020 immer noch Japan-Versionen mit Bonus-Tracks gibt. Whatever, listen and enjoy, folks!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan