BLACK SEPTEMBER - The Forbidden Gates Beyond
The Forbidden Gates Beyond
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2011
Mehr über Black September
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.75
- Label:
- Prosthetic Records (Sony Music)
- Release:
- 22.07.2011
- The Forbidden Gates Beyond
- Creation Of Chaos
- Hallow Of Decay
- Tyrants
- Tombs
- The Absence Of Life & Death
- Unleashed
21.11.2011 | 17:47
Wer lacht, kracht.
Die Stadt Chicago ist dieses Industriemonster mit all dem Stahl und Schienen, den Katakomben und Verschlüssen, Kellern und Bunkern. Kein Wunder, dass sich in den zahllosen Winkeln, Clubs und Kabuffs diverse Szenen eingenistet haben und ihren Phantasien und Realitäten freien Zug gewähren. Das gilt für eine hart schreddernde Elektrokultur genauso wie für den Chicagoer Hardcore und Noisecore wie auch weiteren Ausdrucksarten des Metal. Dass der Black Metal mit dem Sludge Keller an Keller wohnt, ist den beiden in einer dunklen Septembernacht mal aufgefallen und so haben sie mit ihren schwieligen Chicagoer Plebejerhänden einen Durchbruch gehackt, das lichtscheue Personal ausgetauscht und gleich mal ein ganzes Album eingehasst.
Dass Sänger Jen McMorrow eine klassische Gesangsgrundausbildung besitzt, tut bei dieser crustdurchpflügten Darbietung im übrigen nichts zur Sache, weil mann und frau dieses gar nicht hört. Was wir hören, sind sandig kratzende, das Leben verneinende Innenstürme von fünf Gestalten aus eben diesen Ruinen Chicagos, einer Stadt, für die der Zerfall charakteristisch zu sein scheint. Es gab da mal eine Zeit, wo hier das Leben pulsierte, aber BLACK SEPTEMBER scheinen wie all die anderen Dunkelcombos auch – NACHTMYSTIUM, MASSAKREN oder die etwas unbekannteren DEIST fallen mir da ein - kontinuierlich den Abgesang der großen Zeit zu zelebrieren.
Dafür sind bereits die Elemente der Musik verräterisch, der Schlagwerker pocht unaufhörlich und erbarmungsarm auf seine Gerätschaften, die abgewetzten Gitarren singen und stimmen uns auf ein nahendes Desaster ein, das Ganze hat nicht einen Funken Helligkeit anzubieten, keinen Ausblick, der Hoffnung zur Hoffnung gibt, gar nichts. Wenn ja auch schon der "fette" September als Namensgeber so dermaßen misshandelt wird, dass er als der „schwarze“ herhalten muss, dann ist eigentlich ja alles bereits gesagt. Wer das nicht glaubt oder auch im November nachvollziehen will, dem sei die Zurschaustellung von "The Forbidden Gates Beyond" empfohlen.
Ich brauche jetzt erst mal ein Vanilleeis.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben
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