BLACKBURN - Poker Face
Mehr über Blackburn
- Genre:
- Hard Rock
- Release:
- 26.01.2004
- Intro
- Working
- Title Fight
- Black Limousine
- Great Times
- Riding
- Journey Of Rock
- Poker Face
- Holy Rock'n'Roller
- Running Scared
- You Can Get It
- Coming Home
- Cloud No. 706
Mit dem freundlich dreinblickenden und schmächtigen Herrn auf dem Albumcover der Schweizer BLACKBURN sollte man sich besser nicht anlegen und der Rezensent sollte sich besser zweimal überlegen, was er zu dem ersten Longplayer "Poker Face" zu sagen hat.
Glücklicherweise fällt es aber nicht schwer, an dem eingängigen Hard Rock Gefallen zu finden. Die Scheibe macht einfach Spaß, Lust auf biergetränkte Festzeltstimmung beim Bikerclub um die Ecke oder, mangels Motorrad und/oder Mitgliedschaft, darauf, bei heruntergekurbelter Scheibe mit dem Auto zur Party am nächsten Baggersee zu cruisen.
Die Band wurde bereits 1989 gegründet und blickt auf eine lange Livekarriere zurück, unter anderem als Support für Vorzeige-Schweizer wie KROKUS, CRYSTAL BALL und SHAKRA, aber auch für Metalacts wie U.D.O. und DORO. Dazu kommen unzählige Auftritte auf diversen Bikerfestivals.
So wird denn auch ganz schnell klar, womit wir es bei BLACKBURN zu tun haben. Rifforientierter, erdiger Hard Rock, irgendwo in der riesigen 200-Meilen-Zone rund um Bands wie KROKUS oder AC/DC. Das Ganze wird melodisch und einfach strukturiert dargeboten und kann auch von dem unmusikalischsten Festbesucher jenseits der 3,0-Promillegrenze mitgesungen werden. Dass es dabei nicht gerade innovativ oder progressiv zugeht, sollte jedem von vorneherein klar sein. Wer das bei BLACKBURN oder irgendeiner anderen Band mit gleicher Zielgruppe sucht, der wird natürlich enttäuscht werden. Wer aber auf klasse Hard Rock mit einer mächtigen Portion Spaß und Leidenschaft steht, der kann bei "Poker Face" bedenkenlos zuschlagen.
Besonders ragt natürlich die rauchige Stimme von Frontröhre Gabi Schön heraus, die alleine BLACKBURN schon zu einer kleinen Besonderheit macht und gelegentlich ein bisschen an Darby Mills von den HEADPINS erinnert. Die beiden Gitarristen Smuti K. und Andy Keller riffen sich großartig durch die 13 Songs, und auch Corinne Frei am Bass und Marco Meier an den Drums machen eine hervorragende Figur und bilden eine solide Basis.
Soundtechnisch gibt es an "Poker Face" nicht das Geringste auszusetzen. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann höchstens, dass das Material nicht 'dreckig' genug rüberkommt. Ein bisschen mehr 'Schmutz', Räudigkeit und 'Kick-Ass-Attitüde' würde Stampfern wie 'Black Limousine' oder Hymnen wie 'The Journey Of Rock', 'Running Scared' oder 'Holy Rock'n'Roller' gut zu Gesicht stehen. Ansonsten: Runde Sache, macht Spaß.
Anspieltipps : Black Limousine, Great Times, Journey Of Rock, Holy Rock'n'Roller, Running Scared
- Redakteur:
- Klaus Coltrane