BLEED FROM WITHIN - Zenith
Mehr über Bleed From Within
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 04.04.2025
- Violent Nature
- In Place Of your Halo
- Zenith
- God Complex
- A Hope In Hell
- Dying Sun
- Immortal Desire
- Chained To Hate
- Known By No Name
- Hands of Sin
- Edge Of Infinity
Der Wille ist da, alleine es fehlen die großen Songs.
Ja, da sind im aktuellen Soundcheck zwei junge Kollegen deutlich anderer Meinung, ich weiß das.
Objektive Maßstäbe angewandt muss ich ihnen ohne Zweifel recht geben: Die Schotten um Shouter Scott Kennedy haben ein schlüssiges, zu großen Teilen sehr gut und spannend klingendes Album mit abwechslungsreichen Songs vorgelegt.
Warum gibt es für "Zenith" von BLEED FROM WITHIN dann "nur" 6,5 Punkte von mir? Ganz einfach, weil ich sehr lange mit der Stimme von Scott zu kämpfen hatte und, das wiegt schwerer, weil mir die Lieder der recht namhaften Metalcore-Band nicht im musikalischen Gedächtnis haften bleiben. Da ich bestimmt kein ausgewiesener Stammhörer dieses Genres bin, mag das mit Sicherheit auch etwas am fehlenden Zugang liegen. Dennoch möchte ich gerne auf unsere Benotungsskala hinweisen: "6.5 Ein in vielen Bereichen ordentliches Album, das nicht mitreißt." Ich gebe also eine Note, die eigentlich schon den guten Bewertungen zuzuordnen ist.
Anders herum betrachtet: Was führt trotz dieser doch recht markanten Einschränkungen in meiner Hörwahrnehmung des Albums zu "immerhin" 6,5 Punkten? Dazu muss ich ganz klar meine Begeisterung über die frickeligen, nicht alltäglichen Gitarrenriffs von Steve Jones und Graig Gowans ausdrücken, die vom Opener 'Violent Nature' an meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Bassig unterlegt wird die Riff-Vielfalt von Davie Provan.
Wenn ich das harsche Gebrüll ausblende, beeindrucken mich zudem oftmals die feinen Nuancen, wenn die Band beispielsweise bei 'A Hope In Hell' oder 'Known By No Name' dezent Keyboards und auch einige Male bei Songs wie 'Immortal Desire' und dem titelgebenden 'Zenith' unterstützende männliche oder weibliche Backings und Chorgesänge einsetzt. Bei 'In Place Of Your Halo' konnte ich mich außerdem bei jedem Durchgang an dem schnieke vom Keyboard simulierten Dudelsack gegen Ende des Liedes erfreuen.
Trotz aller dem Metalcore eigenen Durchschlagskraft, grüßen hier in vielen Songparts Querverweise in Richtung New Metal, vor allem häufig zu LINKIN PARK. 'God Complex' hingegen ist quasi eine deutlich erkennbare Hommage an RAMMSTEIN. Deren Produktionen schienen insgesamt ein Vorbild im Entstehen von "Zenith" gewesen zu sein. Fetter, teils sehr klinisch drückend groovender Schlagzeugsound von Ali Richardson bringt akzentuiert riffende Gitarren modern zur Geltung. Das klingt für jüngere Metalcorehörer wahrscheinlich zeitgemäß, mir fehlen hier bei allen aufgezählten positiven Trademarks jedoch schlichtweg die großen Melodien, die für mich einfach einen richtig guten Song ausmachen.
Bei Powermetal.de könnt ihr übrigens zu jedem der bisherigen sechs Alben von BLEED FROM WITHIN ebenfalls ein Review lesen. Wie es der Zufall will, gebe ich "Zenith" dieselbe Note, die auch Timon 2022 dem Vorgänger "Shrine" verlieh.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timo Reiser