BLIND ALLEY - Infinity Ends
Mehr über Blind Alley
- Genre:
- AOR
- Label:
- AOR Heaven/Soulfood
- Release:
- 26.01.2004
- All Figured Out
- We Still Belong
- One Life
- S.O.S.
- Shadow From My Heart
- Here Comes The Heartache
- From Now On
- Hunter
- Stay The Night
- Payback Time
- Wild Rose
- Internal Affairs
- In Your Hand
Am Beispiel von BLIND ALLEY kann man mal sehen, inwiefern das Internet für die Karriere einer Underground-Band förderlich sein kann. Die Schweden vertrieben ihr Debüt "On The Way" aus dem Jahre 2001 über das Portal von mp3.com und erlangten so die Aufmerksamkeit von AOR Heaven, welche die Band unter Vertrag nahmen und nun ihr zweites Album "Infinity Ends" auf den Markt bringen.
Und wenn man den Namen des Labels liest, dann weiß man auch genau in welche Kerbe die Musik von BLIND ALLEY schlägt: rock-orientierter AOR, der in den 80ern sicherlich einiges an Radio-Airplay erlangt hätte.
Sämtliche 13 Nummern bewegen sich im gemäßigten Midtempo vorwärts und werden von einigen zuckersüßen Keyboards begleitet, die dem gestandenen Heavy-Metal-Fan die Zornesröte ins Gesicht treiben würden. Daher sollten auch alle Anhänger der härteren Klänge ihre Finger von "Infinity Ends" lassen, denn die Schweden bedienen vor allem das ältere Publikum mit ihren soften Kompositionen.
Dieses darf sich dann aber auch die Finger lecken, bieten BLIND ALLEY doch wirkllich einige verdammt gute, wenn auch manchmal arg weichgespülte Rocksongs, die bereits nach dem ersten Hördurchgang im Ohr kleben bleiben.
Da wäre zum Beispiel der vergleichsmäßig flotte Opener `All Figured Out´, das ganz klar von den 80ern beeinflusste `One Life´ oder das übermäßig eingängige `Here Comes The Heartache´. Auch die Bonus-Nummer `Internal Affairs´ und der `Hunter´ gehen prima ins Ohr und zeigen, dass hier eine in Sachen Songwriting ausgereifte Band am Start ist.
Einzig in den Momenten, wo es wirklich etwas zu sehr schmalzig wird, wie etwa bei den poppigen Stücken `S.O.S.´ und `Shadow From My Heart´ oder der Kuschelrock-Ballade `From Now On´ wünscht man sich, dass die Gruppe wenigstens das Mindestmaß an Ecken und Kanten in ihre Songs integrieren würde, obwohl auch diese Numemrn in Sachen Eingängikeit dem Restmaterial in nichts nachstehen.
Insgesamt ist "Infinity Ends" aber ein ziemlich gutes zweites Album geworden, welches sich AOR-Anhänger ruhigen Gewissens anschaffen können. Der übliche Hard Rocker hingegen sollte besser bei seinen etwas härteren Faves bleiben, da der Schmalzfaktor auf "Infinity Ends" dann doch etwas zu hoch ist.
Anspieltipps: All Figured Out, Here Comes The Heartache, Hunter
- Redakteur:
- Björn Backes