BLIND GUARDIAN - Memories Of A Time To Come - Best Of
Mehr über Blind Guardian
- Genre:
- Power Fantasy Metal
- Label:
- EMI Music/ Century Media
- Release:
- 20.01.2012
- Imaginations From The Other Side
- Nightfall
- Ride To Obsession
- Somewhere Far Beyond
- Majesty
- Traveler In Time
- Follow The Blind
- The Last Candle
- Sacred Worlds
- This Will Never End
- Valhalla
- Bright Eyes
- Mirror Mirror
- Bard Song - Forest
- Bard Song - Hobbit
- And Then There Was Silence
- Brian
- Halloween
- Lucifer's Heritage
- Symphonies Of Doom
- Dead Of The Night
- Majesty
- Trial By The Archon
- Batallions Of Fear
- Run For The Night
- Lost In The Twilight Hall
- Tommyknockers
- Ashes To Ashes
- Time What Is Time
- A Past And Future Secret
- The Sript For My Requiem
<p style="margin-bottom: 0cm;">Wenn sich jemand eine Best-Of verdient, dann die Gardinen</p>
Wenn man sich auf eine Sparte in unserer geliebten Rubrik verlassen kann, dann ist es wahrlich deutscher Heavy Metal, der, so unterschiedlich die verschiedenen Truppen auch sein mögen, in jedem Jahr eine Fülle von großartigen Veröffentlichungen auf den Markt zaubert. Seien es nun RAGE, HELLOWEEN, GAMMA RAY oder eben die Krefelder Lieblinge von BLIND GUARDIAN, die auch im x-ten Jahr nach der Bandgründung stets für volle Hallen, ausverkaufte Tourneen und respektable Verkaufszahlen sorgen. Diejenigen, die unverständlicherweise noch nicht in den Genuss der Fantasy-Metaller aus Nordrhein-Westfalen gekommen sind, bietet die folgende Best-Of-Veröffentlichung wohl den mit Abstand gelungensten Querschnitt. "Memories Of A Time To Come" beinhaltet etliche GUARDIAN-Klassiker und blickt gemeinsam mit der jahrelangen treuen Fanschar zurück auf eine eindrucksvolle Bandkarriere der Jungs um Hansi Kürsch und das Gitarrenpaar Siepen/Olbrich.
Konnte die 2010er-Scheibe "At The Edge Of Time" speziell auch Alt-Fans wieder glücklicher und zufriedener stimmen, lässt dieses besondere Quartett die vergangenen beinahe 28(!) Jahre – damals noch unter dem Namen LUCIFER'S HERITAGE – und insgesamt neun Alben Revue passieren und hämmert unzählige Bandhymnen abermals in die Gedächtnisse der reichhaltigen Gemeinde. 16 Stücke, also je acht pro Rundling, werden auf "Memories Of A Time To Come" frenetisch kredenzt und gefeiert. Klar, dass beispielsweise das Gänsehaut verbreitende 'Imaginations From The Other Side', das bärenstarke 'Nightfall', der Roundhousekick des Herrn 'Majesty', die Live-Garanten 'Valhalla' und 'Mirror Mirror', sowie, es war nicht anders zu erwarten, DER Überhit schlechthin 'The Bard's Song (In The Forest)' ihre Wege auf diese Kompilation geschafft haben.
Und dennoch gibt es im Laufe dieser Zusammenstellung die eine oder andere, nachhaltige Überraschung. Positiv sicherlich die Neueinspielung des Epos 'And Then There Was Silence', welches 2006 mir in der Düsseldorfer Phillipshalle die Freudentränen in die Augen trieb, negativ jedoch die Songauswahl per se, wodurch Jahrhundertstücke wie 'Guardian Of The Blind', 'Lord Of The Rings' oder das bahnbrechende 'Welcome To Dying' leider Gottes auf der Strecke bleiben mussten. Sei's drum, so sollten Nörgler, wie ich nun einer bin, doch bitteschön zu den jeweiligen Studioalben greifen und sich daran abermals erfreuen und Freudensprünge machen.
Für Fans als wirklich interessant und zungeschnalzend dürfte sich die in der limitierten Edition beigefügte, dritte CD entpuppen, handelt es sich doch um das so rare und begehrenswerte Demo-Debüt "Symphonies Of Doom", welches der gesamten Veröffentlichung einen herrlichen 80er-Jahre-Schlag verpasst. Dieses Klangerlebnis ist einmalig und schwierig zu beschreiben, da haben sich Kürsch, Ehmke, Siepen und Olbrich wahrlich etwas Gelungenes einfallen lassen. Allein dieses seltene Songmaterial dürfte einen Kauf schon von vorneherein rechtfertigen. Und um aus der dritten CD eine vollwertige zu machen, findet der geneigte Fan noch hörenswerte Demo-Versionen bereits bekannter Gassenhauer im Repertoire, die sich bereits auf den remasterten Ausgaben vergangener Taten befanden.
So spreche ich eine unbedingte Kaufempfehlung für eine Vielzahl der Leser aus. So sollen sich jene angesprochen fühlen, die sich einen durchaus gelungenen Überblick über das Schaffen der Krefelder machen wollen, als auch diejenigen, die eine Zeitreise in die raren Anfangstage – wir sprechen hier vom Jahre 1985 – machen und sich an den Demo-Versionen ihrer persönlichen Meilensteine erfreuen wollen. Worauf wartet ihr? Kaufen, marsch marsch.
- Redakteur:
- Marcel Rapp