BLIZARO - Light And Desolation
Mehr über Blizaro
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nameless Grave Records
- Release:
- 26.09.2025
- The Last Winter
- Fifth Key
- Silver Town
- Internal Chasm
- Lightning Strikes Back
- Glare Of Light And Desolation
- Sentenced Pathways
- Lucifer's Lament
- Warriors Of The New Lands
Kauzig, episch, monumental.
Kauz-Metal nennt man das vielleicht, auch wenn BLIZARO-Mastermind John Gallo mitnichten ausschaut wie ein Waldschrat, der nur gelegentlich aus seiner Hütte kommt, um seine Vorliebe für epischen Heavy Metal und klassischen Doom im Studio zu verfeinern. Seit geraumer Zeit läuft sein Soloprojekt nun schon an, hat sich im Underground längst einen Namen gemacht und dürfte für die KIT-Gemeinde definitiv auch einen Lauschangriff wert sein, denn itrgendwo zwischen CIRITH UNGOL, MANILLA ROAD und SLOUGH FEG hat BLIZARO längst eine Heimat etabliert, in der regelmäßig richtig guter Stoff entsteht. Einziger Wermutstropfen: Klangtechnisch kann Gallo immer noch nicht an den monumentalen Produktionen seiner Mitstreiter mithalten und begibt sich auch auf "Light And Desolation" im wahrsten Sinne des Wortes auf dünnes Eis.
Würde der Mix nämlich etwas mehr Power auf die Gitarren bekommen und sich BLIZARO nicht auf eine eingeschränkte Spurenzahl verständigen, wären die Nummern der neuen Scheibe nämlich zweifelsohne noch erhabener und noch gewaltiger in ihrer Gesamtausstrahlung, als es letzten Endes nun der Fall ist. Gallo entpuppt sich als großartiger Sänger, der auch auf jedem CANDLEMASS-Album eine tolle Figur abgegeben hätte und kann seine Gesangsparts auch mit der nötigen Wucht unterlegen. Doch sobald es an die instrumentale Rahmenuntermalung geht, klingt alles etwas verhalten und dünn, auch wenn sich schnell herausfiltern lässt, dass die Melodien hervorragend sind und der Mix aus Doom und traditionellem Edelstahl in den neun Kompositionen wunderbar funktioniert. Aber der finale Sound bleibt ein Thema, nicht zuletzt weil man weiß, dass "Light And Desolation" kein Re-Release einer 89er Demoaufnahme ist.
Wollen wir uns nun aber nicht weiter ereifern und uns noch mal konkret den Songs widmen, denn die haben mittlerweile ein echtes Kultniveau erreicht, das den "Keep It True"-Vergleich dann auch direkt wieder rechtfertigt beziehungsweise die dortige Jüngerschaft nach New York führen sollte, von wo aus das Projekt nach wie vor agiert. Denn dort sind grandiose Epen wie 'Internal Chasm' und 'Warriors Of The New Lands' entstanden, in denen die Signatur von Mark Shelton klar erkennbar ist, und die von BLIZARO auch mit der nötigen Würdigung weitergetragen wird.
Auch die etwas verschrobenen Tracks wie 'Sentenced Pathways' und 'Lucifer's Lament' gehören zu dieser Gattung eigenwilligen US-Metals, die man von den ersten Alben von THE LORD WEIRD SLUGH FEG kennt, und die bei BLIZARO keinesfalls abfallen - denn die Symbiose aus Melodie, Epik und schmutzigen Rocksounds passt hier wie die Faust aufs Auge. Besonders erwähnenswert sind zuletzt noch 'The Fifth Key' und 'Glare Of Light And Desolation' die vermutlich einprägsamsten Stücke auf "Light And Desolation", die als erste Anspieltipps sicher ausreichen dürften, um dem amerikanischen Künstler die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen. Der Sound ist sicherlich nicht der beste, aber die Songs haben durchgehend Klasse und sind für die Zielgruppe definitiv eine Offenbarung.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes