BLIZZEN - World In Chains
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2020
Mehr über Blizzen
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pure Steel Records
- Release:
- 24.04.2020
- Intro
- Gates Of Hell
- Forged With Evil
- Gravity Remains
- World In Chains
- Serial Killer
- Paradise Awaits
- Lust
- Forsaken Soul
Tolle Songs, Punkt!
Es war im Jahre 2015, da sah ich auf dem "German Swordbrothers"-Festival in Lünen eine sehr junge Band namens BLIZZEN, die stilistisch dieser jungen, wilden und vor allem neuen Generation traditionellen Stahlguts zuzuschreiben und damit in einen Topf mit weiteren Jungspunden wie STALLION, ENFORCER, SKULL FIST, AMBUSH und STRIKER zu stecken war. Ihr wisst schon, Spandex-Hosen, Spikes & Leather, Twin-Guitars und hohe Screams, lang leben die 1980er! Damals hatte BLIZZEN mit "Time Machine" die erste EP und mit 'Strike The Hammer' den ersten absoluten Hit auf der Habenseite, der auch fünf Jahre später noch in Dauerrotation läuft. Danach gab es im Folgejahr mit "Genesis Reversed" das erste Album zu bewundern, woraufhin es aber etwas stiller um Frontmann Stecki und Co. wurde.
Die Ruhe vor dem Sturm? Anscheinend, denn mit "World In Chains" steht ein unheimlich starkes Zweitwerk in den Startlöchern, dass nicht nur scheinbar mühelos dem Vorgänger das Wasser reichen, sondern auch die Fahne des traditionellen Heavy Metals unermüdlich emporstecken kann. Soll heißen, dass sich zwar musikalisch nicht viel bei den Hessen getan hat, die Songs bzw. die Herangehensweise allerdings konsequenter, zielgerichteter und einfach eine Spur effektiver ausgerichtet wurden als noch im Wonnemonat Mai des Jahres 2016.
Was soll ich euch sagen? Das Ding ist einfach geil! Seit Bandgründung zockt der Vierer in dieser Konstellation zusammen und dieses blinde Verständnis merkt man in jeder Sekunde der neun neuen Songs. Mal wird es etwas schneller und wilder ('Forged With Evil', 'Serial Killer', 'Forsaken Souls'), mal nimmt das stampfende Mid-Tempo fest das Heft in die Hand und kredenzt uns Ohrwürmer der Extraklasse ('Gates Of Hell' trotz schnellerem Anfangsriffing, 'Gravity Remains'). Und ab und an weht sogar ein dezent episches Lüftchen wie bei 'Lust', ohne auch nur Ansatzweise im Kitsch zu versinken. Einzig im Sound ist noch deutliche Luft nach oben, da war selbst besagte "Time Machine"-EP mit einem weitaus besseren Klang ausgerüstet.
Dennoch ist "World In Chains" nicht nur die logische Konsequenz und der Entwicklungsschritt in die richtige Richtung, sondern auch aufgrund der Hitdichte ein Album, nach dem sich die traditionsbewusste Metallfront die Finger lecken wird. Hymnen, Riffs und Screams hier, Stampfer, Doublebass und Epik dort, auch fünf Jahre nach dem Kauf trage ich das BLIZZEN-Shirt noch immer mit Stolz geschwellter Brust. Und "World In Chains" ist trotz des dumpfen Sounds der beste Grund hierfür.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp