BLOD - Serpent
Mehr über Blod
- Genre:
- Stoner/Sludge/Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Malpermesita Records
- Release:
- 19.02.2021
- 1. Lvzifer
- 2. Hecate
- 3. Blóð
- 4. Energumene
- 5. Serpents
- 6. Häxan
- 7. Selene
Französischer Stoner-Sludge-Doom-Metal mit okkultem Bezug
Das Metal-Duo BLOD aus Paris existiert seit dem Jahr 2018. Ulrich Wegrich (zum Beispiel OTARGOS, VOLKER und ehemals REGARDE LES HOMMES TOMBER) zeichnet hauptsächlich für den instrumentalen Part verantwortlich und benutzt hierfür unter anderem Serpent King Guitars, Skull Strings und SP Custom. Das Schlagzeug wird ebenfalls von ihm programmiert. Anna Wegrich (LYNN) agiert als abwechslungsreiche Sängerin und unterstützt außerdem am Bass. "Serpent" ist das zweite Album der Band, nachdem Ende 2019 das Debütalbum "Blóð" erschien.
In 'Lvcifer' starten Gitarre und Gesang getragen in das Album, bis sich Annas Stimme in der Mitte des Liedes erhebt und dann, ebenso wie kurzzeitig die Gitarre, geradezu daraus ausbricht. Nach einem ruhigeren Zwischenspiel erscheinen Gesang und Gitarrenspiel noch losgelöster. Stoner-Doom-Gitarrensound stimmt den Hörer auf 'Hecate' ein. Die weibliche Stimme ist oftmals in zwei Tonspuren vorhanden, vereinzelt ist sie solo zu hören - mal lockerer, mal gedrungener bis schreiend. Wenn nicht schon geschehen, fängt die Sängerin den Zuhörer spätestens im Klimax mit Gitarre und Schlagzeug ein. 'Blóð' beginnt ruhig, mit düster untermaltem und vorgetragenem Text. Nach einer Minute bricht aber sogleich der Metalsound herein, welcher bis auf zwei Augenblicke bis zum Schluss bestehen bleibt. In 'Energumene' kehrt anfangs der getragene Gesang zurück, doch nach kurzem instrumentalem Intermezzo wird es mittig äußert ruhig, bevor man von Dunkelheit und schweren Gitarrenklängen umfangen wird, welche sich zusammen mit Annas Stimme und dem Schlagzeug immer mehr aufbauen.
Der fünfte Song 'Serpents' bietet ein längeres, schönes Schlagzeug-Bass-Intro an, welches sodann von intensivem Gitarren- und Stimmeinsatz abgelöst wird. Wie auch in den anderen Albumtracks sind auch hier ruhigere Momente enthalten. Insgesamt handelt es sich um ein anziehendes Stück, bei welchem sich die Energie im Verlauf steigert. Der einminütige, ritualhafte Einstieg von 'Häxan' wird sowohl musikalisch als auch durch beschwörende Formeln gestaltet. Mit Tiefe und Schwere ziehen die Gitarren und der Gesang danach immer mehr gen Metal. 'Selene' eröffnet laut und ist der Metal-lastigste Albumtitel. Den einen in der Mitte wiederholt vordergründig auftretenden Gitarrenton empfand ich persönlich etwas nervig. Durch eine längere ruhigere Passage, die zum Ende hin verblasst, fanden die Nerven aber schnelle Beruhigung.
Einen Vergleich mit einer anderen Band kann ich nur schwerlich ziehen, was wohl eher als positives Zeichen zu sehen ist, da es für eine gewisse Einzigartigkeit spricht. Das Label beschreibt das neue Album so: "Das Duo verleiht dem Metal ein Begräbnis-Flair, welches den Zuhörer in mystische Dunkelheit stürzt und mit Zauberkunst verhext". Die Atmosphäre einer Beerdigung hat sich mir zwar nicht ganz erschlossen, dennoch hat mich die Magie von "Serpent" gepackt. Anna nimmt den Zuhörer mit auf eine emotionale Reise, wobei sie ihre Stimme zum einen sanft und zart, zum anderen rockig und schreiend, mitunter sogar mit Punkattitüde einsetzt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt